Bundesliga

Wehrles Kritik: "Vogt hat dem VfB großen Schaden zugefügt"

Machtkampf in Stuttgart

Wehrles scharfer Konter: "Vogt hat dem VfB großen Schaden zugefügt"

Es knistert in der Chefetage: Claus Vogt und Alexander Wehrle (re.).

Es knistert in der Chefetage: Claus Vogt und Alexander Wehrle (re.). IMAGO/Sportfoto Rudel

"Claus Vogt hat dem VfB in den letzten Wochen großen Schaden zugefügt", sagte Wehrle in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung und erklärte: "Ich bin jetzt seit 22 Jahren im Profifußball, aber ich habe noch nie erlebt, dass ein Präsident im Alleingang an allen im Klub vorbei ein Interview gibt, in dem er derart zum Rundumschlag ausholt."

Wehrle reagiert damit auf ein kicker-Interview von Vogt, der gemahnt hatte, dass man beim VfB Stuttgart aufpassen müsse, dass der Verein nicht "zur reinen Folklore" verkomme. "Dann liefert er am Ende nur noch die Tradition und die Mitglieder und Fans die Stimmung im Stadion. Der Rest wird allein durch diejenigen bestimmt, die die Stellschrauben der AG drehen."

Gebrochene Versprechen und Schuldzuweisungen

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Nachdem Vogt als Aufsichtsratschef der AG abgewählt und die vom neuen Stuttgarter Investor Porsche präferierte Tanja Gönner als Aufsichtsratsvorsitzende bestätigt worden war, eskalierte die Lage. Der Grund: Ein jahrelanges Versprechen an die Mitglieder, wonach der Präsident des Vereins stets auch Vorsitzender des Kontrollgremiums bleiben sollte, war gebrochen worden. Es folgten öffentliche Stellungnahmen und die organisierte Fanszene forderte den Rücktritt des Präsidiums.

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Kritiker sehen vor allem die Gefahr, dass Investoren zu viel Einfluss bei den Schwaben erhalten könnten. Eine Angst, die Wehrle nicht versteht. Den Vorwurf, beim VfB würde "die Einmischung des Kapitals viel zu weit" gehen, kann er jedenfalls nicht nachvollziehen. Der 49-Jährige verwies darauf, dass sich Vogt ihm gegenüber nie kritisch zur "Rechtsform", also der Profifußball AG, geäußert habe. Wehrle war es in diesem Kontext auch "wichtig, zu betonen, dass 50+1 beim VfB ein eherner Grundsatz und immer gewahrt ist".

Wehrle betonte auch, dass es Vogts "persönliche" Entscheidung war, dass die Dinge so gekommen sind, wie sie jetzt sind. Stuttgarts Vorstand für Marketing und Vertrieb Rouven Kasper erklärte, dass man Vogt "zwei Optionen vorgestellt" habe. "Zum einen eine Zukunft mit Porsche. Und andererseits haben wir ihm gesagt, dass die Existenz des VfB auch ohne diesen Einstieg nicht gefährdet ist und wir mit ihm gemeinsam einen anderen Weg gehen. Die Entscheidung, welchen Weg wir einschlagen, hat er getroffen."

drm

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