Bundesliga

Darmstadt-Sportchef Wehlmann: "Wir kommen, um zu bleiben"

Darmstadts Sportchef über Ziele, seine Philosophie und seine Trainer

Wehlmann im Interview: "Wir kommen, um zu bleiben"

Gar nicht immer so ruhig - laut eigener Aussage: Darmstadt-Sportchef Carsten Wehlmann.

Gar nicht immer so ruhig - laut eigener Aussage: Darmstadt-Sportchef Carsten Wehlmann. IMAGO/HMB-Media

Überraschungs-Aufsteiger mit kleinem Budget wie die Hessen hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, und häufig endeten die Bundesliga-Gastspiele nach einem Jahr - Carsten Wehlmann aber, der Sportchef der Lilien, erklärt den Ligaverbleib nicht zur Utopie. "Natürlich haben wir die Vision, Darmstadt in der Bundesliga zu halten. Die unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen stellen eine enorme Herausforderung dar. Selbstverständlich ist uns klar, dass wir Anpassungen vornehmen müssen, und werden dennoch auf die Dinge setzen, die uns stark gemacht haben. Wir werden unsere Gruppe weiter stärken, wir wollen am Ende der Saison mit unseren Fans wieder etwas Großes feiern. Auch wenn es uns extern keiner zutraut: Wir kommen, um zu bleiben."

Wehlmann setzt auch in Zukunft auf den zuletzt viel zitierten und viel beachteten "Darmstädter Weg". Und er sagt auch, wie dieser vor knapp viereinhalb Jahren begonnen hat und dazu führte, dass der Kader sukzessive verjüngt wurde und zuletzt immer wieder Bundesliga-Spieler (Luca Pfeiffer, Tim Skarke, Patric Pfeiffer) hervorgebracht hat: "Es geht um die Fähigkeit zu gucken, was passt in unsere Mannschaft, an unseren Standort? Wo liegen die Entwicklungs-Potenziale? Es geht darum, passende Teile zusammenzufügen. Und das bedeutet auch, dass es nicht immer nur um die Verpflichtung des qualitativ besten Spielers geht, sondern auch, darauf zu achten, wer vielleicht besser in unsere Mannschaft passt und auf dem Wege die gesamte Gruppe besser macht. Oder darauf, wer perspektivisch reinwachsen kann."

Händchen für Spieler, Händchen für Trainer

Tatsächlich hat Wehlmann von dieser Sorte verschiedene Jung-Profis verpflichtet. Der Neu-Augsburger Pfeiffer oder auch Braydon Manu, aus der Regionalliga und der 3. Liga gekommen, brauchten ein Jahr und länger für den Durchbruch, am Ende avancierten sie zu Aufstiegshelden.

Bemerkenswert neben dem Gespür für Spieler war auch Wehlmanns Händchen bei Trainern. Er verrät, weshalb seine erste Entscheidung als Sportchef, die Inthronisierung des Bochumer A-Jugendtrainers Dimitrios Grammozis im Zweitliga-Abstiegskampf, keine mutige, sondern eine logische war ("Der Ansatz war, dass wir etwas verändern wollten"), weshalb Markus Anfang die Lilien trotz nur einjähriger Tätigkeit entscheidend vorangebracht hat und in welcher Form der Verein von Aufstiegstrainer Torsten Lieberknecht profitiert. Außerdem gibt der frühere Torwart von St. Pauli und dem HSV Einblicke in sein Inneres und räumt ein, dass der scheinbar ruhige Macher im Hintergrund mitunter gar nicht so ruhig ist. "Innerlich bin ich ganz sicher nicht immer ruhig. Es gab auch immer mal Phasen, in denen die Nächte unruhiger waren."

Das vollständige Interview lesen Sie in der Montagsausgabe oder im eMagazine.

Sebastian Wolff

Fairer Meister, Kartensammler Augsburg: Die Fairplay-Tabelle der Bundesliga