Bundesliga

Was plant Glasner? Wolfsburg wäre gerüstet für den Fall des Abschieds

Das Trainerkarussell nimmt an Fahrt auf - auch in Wolfsburg?

Was plant Glasner? Der VfL wäre gerüstet für den Fall des Abschieds

Bleibt Trainer Oliver Glasner beim VfL Wolfsburg?

Bleibt Trainer Oliver Glasner beim VfL Wolfsburg? Getty Images

Jörg Schmadtke sagte am Samstag im Interview mit Sky das, was er schon seit Wochen sagt. "Wir gehen davon, dass wir nächstes Jahr in dieser Konstellation in die Saison gehen." In dieser Konstellation bedeutet: mit Oliver Glasner als Trainer. Gewissheit hat aber auch der Geschäftsführer offenbar nicht. Was zum einen daran liegen mag, dass die Kommunikation zwischen dem Boss und seinem leitenden Angestellten seit dem vom Trainer öffentlich entfachten Zoff ("Tempo und Tiefgang") im vergangenen November nahezu zum Erliegen gekommen ist, und Glasner bislang offenbar auch nicht Sportdirektor Schäfer in die eigene Zukunftsplanung eingeweiht hat.

Bleibt der Erfolgstrainer, der sich anschickt, den VfL in die Champions League zu führen, wie geplant im Amt? Oder plant der Fußballlehrer, der über eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2022 gültigen Vertrag verfügt, doch seinen Abgang? Wartet der Coach, der betont, bislang keinerlei Kontakt zu anderen Klubs gehabt zu haben, auf Angebote? Und wann endet überhaupt seine Ausstiegsoption - womöglich am Ende dieser Woche zum 30. April?

Viele Fragen, auf die so richtig niemand eine Antwort geben will. Oder kann. Die VfL-Verantwortlichen können vielleicht auch nur Indizien für sich bewerten. Gespräche mit dem Trainer über neue Spieler zur kommenden Saison deuten auf eine weitere Zusammenarbeit hin. Die Tatsache, dass Glasner seine für ihn zu große Wohnung in Wolfsburg gekündigt hatte und nun bereits seit geraumer Zeit im Hotel in Stadionnähe wohnt, ist nicht völlig ungewöhnlich in dieser Branche, könnte aber auch darauf hinweisen, dass er keinen längeren Aufenthalt mehr vorsieht. Dass sich der Österreicher alle Optionen offenlässt, ist sein gutes Recht, hinterlässt aber auch nicht den Eindruck der totalen Identifikation mit seinem aktuellen Arbeitgeber.

Glasners unklares Bild

Und wer weiß, wie wichtig für Boss Schmadtke und Sportdirektor Schäfer dieser Faktor ist - Schmadtke kritisierte gerade erst Offensivmann Josip Brekalo für dessen öffentliches Offenlassen seiner Zukunft in Wolfsburg -, der kann erahnen, dass sie vom unklaren Bild, das Glasner nun schon seit Wochen zeichnet, nicht gerade begeistert sind. Einerseits zeigt sich der Österreicher verwundert über das Interesse an seiner Person und Zukunft, dann präsentiert er sich genervt ob der vielen Gerüchte der vergangenen Wochen, um dann wieder ungefragt selbst die Nebelmaschine in Gang zu setzen und geheimnisvoll die eigene Zukunft zu thematisieren.

VfL könnte bei Glasner-Abschied reagieren

Möglicherweise kommt ja nun rasch Licht ins Dunkel, das Trainerkarussell nimmt jedenfalls an Fahrt auf. Werden dann viele bislang nur auf Zetteln existierende Pfeilskizzen mit Leben gefüllt? Julian Nagelsmann steht vor dem Wechsel von Leipzig nach München - holt sich RB den Nachfolger mit Jesse Marsch aus Salzburg? Greift dann der österreichische Abo-Meister beim gebürtigen Salzburger und früheren RB-Co-Trainer Glasner zu? Und wen würde sich dann der VfL holen? Klar ist nach kicker-Informationen: Gerüstet wäre der Klub, das Trainer-Scouting ist unter der Führung von Schmadtke und Schäfer zum wichtigen Bestandteil der perspektivischen Planung geworden. Wer passt ins Profil? Welche Persönlichkeit benötigt der Kader? Gespräche mit potenziellen Kandidaten werden immer mal wieder geführt. Um im Fall des Abschieds von Glasner rasch reagieren zu können.

Thomas Hiete

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund