Bundesliga

Was die Bayern-Bosse über Dembelés Streik sagten

Hoeneß und Rummenigge bezogen 2017 Stellung

Was die Bayern-Bosse über Dembelés Streik sagten

Standen sich im Supercup 2017 gegenüber: Ousmane Dembelé und Robert Lewandowski.

Standen sich im Supercup 2017 gegenüber: Ousmane Dembelé und Robert Lewandowski. imago images

Bevor Ousmane Dembelé im Sommer 2016 für 15 Millionen Euro von Stade Rennes zu Borussia Dortmund wechselte, hatte sich auch der FC Bayern mit ihm beschäftigt. Doch der damals gerade 19 gewordene Franzose fühlte sich "noch nicht so weit, bei einem der Topklubs zu spielen", wie der damalige Bayern-Kaderplaner Michael Reschke später verriet.

Ein Jahr später wussten die Bayern, dass ihnen ein großes Talent durch die Lappen gegangen war - aber auch, dass sie sich womöglich jede Menge Ärger erspart hatten: Weil er unbedingt zu seinem "Lieblingsverein" (Reschke) Barcelona wechseln wollte, trat Dembelé schon ein Jahr nach Unterzeichnung seines Fünfjahresvertrags beim BVB in den Streik und sorgte für das Sommertransfer-Thema in der Bundesliga.

Der BVB suspendierte seinen zweitbesten Topscorer der Saison 2016/17 (sechs Tore, 13 Vorlagen), blieb in den Verhandlungen mit dem FC Barcelona aber so hart, dass die Katalanen am Ende die geforderten 105 Millionen Euro an Fix-Ablöse bezahlten, die über Bonuszahlungen noch auf 148 Millionen anwachsen könnten.

Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß nannte das Dortmunder Vorgehen damals zunächst "sehr klug", während er das Verhalten des Spielers geißelte: "Für jeden Tag, an dem er nicht zum Training kommt, würde er von mir mindestens 100.000 Euro Geldstrafe bekommen", hatte Hoeneß erklärt. Man müsse wieder "dahin kommen, wo ein Vertrag noch ein Vertrag ist" und dürfe die Spieler "nicht wie Götter behandeln, wenn sie sich nicht wie Götter benehmen".

"Ousmane Dembelé hätte ich nicht gehen lassen"

Etwa ein halbes Jahr später behauptete Hoeneß dann: "Ousmane Dembelé hätte ich nicht gehen lassen. Haben Sie schon mal gelesen, dass ein Spieler dem FC Bayern auf der Nase herumtanzt?" Allerdings sei der FC Bayern im Gegensatz zum BVB "nicht börsennotiert, deshalb können wir auch einmal 100 Millionen Euro ablehnen".

Hart ins Gericht ging Hoeneß in der Causa Dembelé auch mit dem FC Barcelona. Sollte der hinter Dembelés Streik stecken, "dann ist das unterste Kreisklasse, dann habe ich keine Achtung mehr vor diesem Verein", sagte der Präsident, wohingegen sich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vorsichtiger äußerte: "Ich glaube nicht, dass Barcelona Dembelé zum Streik aufgefordert hat. Vielleicht hat sich das selbst ausgedacht. Ich würde Barcelona nicht zu frühzeitig verurteilen."

Ob die Bayern-Macher bald wieder mit dem katalanischen Klub in Verbindung stehen? Zumindest ist jener Dembelé jetzt, nur zwei Jahre später nach dem turbulenten Sommer 2017, wieder ein Thema in München - als möglicher Alternativplan, sollte sich die klar priorisierte Verpflichtung von Leroy Sané (Manchester City) zerschlagen.

jpe

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