Bundesliga

Warum Freiburgs-Coach Streich Santamaria erstmals auf die Bank setzte

Freiburg in Mainz mit ungewohnter Formation

Warum Streich Santamaria erstmals auf die Bank setzte

Baptiste Santamaria durfte erstmals nur als Joker für den SC Freiburg auflaufen.

Baptiste Santamaria durfte erstmals nur als Joker für den SC Freiburg auflaufen. imago images

Baptiste Santamaria dürfte sich nach rund sechs Monaten beim SC Freiburg gut eingefunden haben, doch am vergangenen Samstag erlebte er eine neue Erfahrung. In der 81. Minute der Partie gegen Mainz 05 wurde der 26-Jährige für Vicenzo Grifo eingewechselt, konnte die 0:1-Niederlage aber auch nicht mehr verhindern. Es war Santamarias erster Einsatz als Joker für den Sport-Club. Abgesehen vom ersten Spieltag, der nach seinem Wechsel im Sommer vom SCO Angers noch zu früh kam, und verletzungsbedingten Pausen am 17. und 18. Spieltag, stand der SC-Rekordeinkauf zuvor in jedem Spiel in der Startelf.

"Wir wollten ganz offensiv ausgerichtet sein. Deshalb hat Baptiste Santamaria nicht gespielt", erklärte Christian Streich. Dafür setzte der Freiburger Trainer auf ein neues Spielsystem mit Dreier-/Fünferkette, Mittelfeld-Raute und Stoßstürmer Roland Sallai. Nicolas Höfler agierte bei eigenem Ballbesitz alleine als Sechser vor der Abwehr, rechts spielte Lucas Höler, links Grifo und hinter Sallai der "Neuneinhalber" Woo-Yeong Jeong.

Spielersteckbrief Santamaria
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Man möchte einfach Fußballspielen, nach vorne spielen.

Christian Streich

Auffällig: Gegen den Ball rückte Höler von rechts neben Höfler vor die Abwehr, Rechtsverteidiger Jonathan Schmid deckte die Seite alleine oder im Verbund mit Jeong ab. "Offensiver Sechser" nennt Streich diese ungewohnte Rolle für den etatmäßigen Stürmer Höler, das habe er ausprobieren wollen.

Denn seine Mannschaft sieht der 55-Jährige mit Blick auf die bisher gute Punktausbeute "in einer Situation wo wir sagen: Man möchte einfach Fußballspielen, nach vorne spielen". Deswegen setzte Streich auf die ungewohnte Taktik, die zu Santamarias Premiere als Ersatzspieler führte. "Nicht unzufrieden" sei er mit dieser Variante gewesen, meinte der Trainer. Er betonte bereits vor dem Mainz-Spiel, zukünftig besser mit eigenem Ballbesitz umgehen zu wollen.

Doch ob er dafür dauerhaft die erprobte Doppelsechs Höfler/Santamaria sprengt? Die Suche nach einem Stil mit mehr Kreativität dürfte vorerst andauern, wenngleich die Variante gegen Mainz sicher einige wertvolle Erkenntnisse gebracht hat.

Jim Decker

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - SC Freiburg