Im Gespräch mit "Sky" äußerte sich FCA-Manager Stefan Reuter zunächst über den "extrem wichtigen Sieg" über die TSG. Es war allen bekannt, "dass wir an Hoffenheim vorbeigehen können und wir wollten unbedingt einen Sieg landen. Ich glaube, das hat man in der ersten Halbzeit gesehen", so der 54-Jährige.
Framberger wohl ebenfalls nicht schwerer verletzt
So weit, so gut. Doch die zweite Hälfte war quasi das Gegenteil der ersten, nicht einmal schoss Augsburg aufs Tor der Gäste. Grund dafür war laut Reuter der Tempoverlust, weil Matchwinner Vargas und Raphael Framberger ("Ihm war nach einem Kopfballduell schwindelig, er hat nicht mehr klar gesehen") zur Pause ausgewechselt werden mussten. Die Antwort auf das "Warum" fiel zum Schweizer Sieggaranten etwas überraschend aus: "Vargas war völlig platt, völlig am Ende. Er ist erst am Donnerstag von der Nationalmannschaft zurückgekommen und hat dem Trainer gesagt, 'es geht gar nichts mehr'."
Vargas war völlig platt, völlig am Ende. Er hat dem Trainer gesagt, 'es geht gar nichts mehr'."
Stefan Reuter
Die beiden Wechsel sah Reuter als einen Grund an, warum "wir es in der zweiten Halbzeit einfach nicht mehr gut gemacht" haben. "Wir haben auf den Außenpositionen nicht mehr gut Druck auf den Ball bekommen und Hoffenheim so viel zum Flanken kommen lassen." Das Fehlen der beiden Akteure war dahingehend bemerkbar, "weil sie mit ihrem Tempo für Entlastung sorgen konnten. Das war in der ersten Halbzeit immer brandgefährlich, wenn wir die tiefen Laufwege gemacht und Hoffenheim so in Verlegenheit gebracht haben."
Gikiewicz ärgert die zweite Hälfte
Keeper Rafal Gikiewicz sprach daher von "ein bisschen Glück", weil nach einer "eiskalten" ersten Hälfte die zweite "einfach scheiße" und zu passiv gewesen sei. Am Ende konnte das den Augsburgern egal sein. Denn dank des 2:1-Erfolgs aufgrund eines stark aufspielenden Vargas gelang den Fuggerstädtern der 100. Bundesligasieg, neun Punkte Vorsprung hat der FCA nun auf die Abstiegsränge.
Zu Vargas präzisierte Trainer Heiko Herrlich auf der Pressekonferenz noch: "Ruben hatte heute Morgen schon eine Magen-Darm-Geschichte. Es war fraglich, ob er überhaupt spielen kann." Der Schweizer hatte also auf die Zähne gebissen - sehr zur Freude seines Teams.