Bundesliga

"Absolute Frechheit": Gladbachs Jonas Hofmann schimpft nach Elfmeter

Video-Assistentin Steinhaus greift in Stuttgart ein

"Wahnsinn", "eine absolute Frechheit": Hofmann ist nach Elfmeterpfiff außer sich

Gelb im Spiel, Wut nach Schlusspfiff: Der Gladbacher Profi Jonas Hofmann hat sich nach dem spät kassierten 2:2 in Rage geredet.

Gelb im Spiel, Wut nach Schlusspfiff: Der Gladbacher Profi Jonas Hofmann hat sich nach dem spät kassierten 2:2 in Rage geredet. imago images

Über die volle Spielzeit hatte sich zwischen dem weiterhin im heimischen Stadion sieglosen VfB Stuttgart (fünf Remis, drei Niederlagen) und Borussia Mönchengladbach ein hochinteressantes Spiel mit einigen Höhepunkten ereignet - gesprochen wurde im Anschluss aber im Grunde nur über den finalen Treffer. Allen voran über das Zustandekommen tief in der Nachspielzeit.

Was war passiert? VfB-Joker Sasa Kalajdzic hatte sich in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem hohen Ball rechts nahe des Fünfmeterraums etwas in Gegenspieler Ramy Bensebaini gelehnt und war anschließend von ihm kurz umklammert worden. Bei der kurz darauf folgenden Unterbrechung bekam Schiedsrichter Felix Brych ein Signal von Video-Assistentin Bibiana Steinhaus aufs Ohr, schritt selbst an den TV-Bildschirm - und bekam ein paar Bilder serviert.

Spielersteckbrief Hofmann
Hofmann

Hofmann Jonas

Spielersteckbrief Kalajdzic
Kalajdzic

Kalajdzic Sasa

Spielersteckbrief Bensebaini
Bensebaini

Bensebaini Ramy

Spielersteckbrief Silas
Silas

Katompa Mvumpa Silas

Trainersteckbrief Rose
Rose

Rose Marco

Bundesliga - 16. Spieltag
mehr Infos
Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
36
2
RB Leipzig RB Leipzig
32
3
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
29

Nach relativ kurzer Zeit folgte die Entscheidung pro Elfmeter, womit der Referee seine erste Entscheidung revidierte und auf den Punkt zeigte (90.+5). Weitere Wiederholungen offenbarten jedoch, dass Kalajdzic vor der gepfiffenen Aktion von seinem Mitspieler Waldemar Anton unabsichtlich ins Stolpern gebracht worden, erst deswegen in Bensebaini hineingefallen war - und diese Bilder Schiedsrichter Brych bei seiner kurzen Videostudie nicht zugespielt worden waren (was der 45-Jährige im Nachgang des Samstagabends noch selbst offenbarte - "Das habe ich übersehen").

Silas Wamangituka jedenfalls schritt anschließend zur Tat und verwandelte sicher zum 2:2-Endstand, was vom spielerischen Verlauf dieser kurzweiligen Angelegenheit zwischen VfB und BMG auch in Ordnung ging.

Hofmann hadert mit der "heutigen Zeit"

Das war Borussen-Profi Jonas Hofmann allerdings herzlich egal, der 28-Jährige redete sich nach Spielschluss vor dem "Sky"-Mikrofon regelrecht in Rage - und musste sich zwischenzeitlich immer wieder selbst beruhigen, um nicht noch deutlicher zu werden. "In der heutigen Zeit ist es so, dass die Spieler kaum noch ihre Meinung sagen dürfen. Wenn ich sie jetzt frei und breit kundtun würde, dann würde ich wahrscheinlich den Rest der Saison gesperrt werden", so Hofmann eingangs.

Weiter ging es damit: "Das ist eine absolute Frechheit, ich weiß gar nicht, was man sich dabei denkt! Und ich weiß auch nicht, für was wir eigentlich einen Video-Schiedsrichter haben. Der Spieler läuft einfach nur rückwärts. Breel Embolo zum Beispiel wird 50-mal im Spiel so gefoult, und wir kriegen kein einziges Foul. Und in der 94. Minute pfeift dieser Schiedsrichter - oder besser gesagt kriegt er einen Hinweis, es wäre ein klares Foul und eine klare Fehlentscheidung." Doch auch damit nicht genug, Hofmann wetterte immer weiter: "Es ist Wahnsinn, ehrlich. Sowas habe ich noch nie erlebt."

Ich sage jetzt auch nichts mehr, sonst wird es mir zu viel.

Jonas Hofmann

Der Offensivmann wiederholte: "Ich weiß wirklich nicht, warum wir den Video-Schiedsrichter überhaupt haben. So viel (Wut; Anm.d.Red.) kann sich im Moment eigentlich gar nicht anstauen. Das ist eine absolute Frechheit. Das Spiel wurde heute von einer Person - oder von zwei, drei Personen - entschieden. Das ist einfach so. Und das wissen sie hoffentlich selber. Und ich sage jetzt auch nichts mehr, sonst wird es mir zu viel."

Rose und die erwartete DFB-Begründung

Fohlen-Coach Marco Rose drückte sich unterdessen diplomatischer aus - übte im Kern allerdings dieselbe Kritik am gesamten Gespann aus: "Vor dem Elfmeter kann man sich sicher besser anstellen als Verteidiger. Aber der Schiedsrichter hat ja erst weiterlaufen lassen - und dann frage ich mich, warum kommt dann wieder Köln dazu. Wahrscheinlich gibt es morgen wieder irgendeine Begründung dafür und ich lese irgendwo im kicker eine DFB-Erklärung, warum man diesen Elfmeter doch gegeben hat. Aber keine klare Fehlentscheidung bedeutet: Köln bleibt weg! Klare Ansage. Aber irgendetwas werde ich sicher wieder um die Ohren bekommen."

mag

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - Bor. Mönchengladbach