Nicht nur dass Borussia Mönchengladbach am Samstabend in Dortmund als Verlierer (2:5) vom Platz ging, auch die Art und Weise, wie sich dieser sportliche Unfall ereignete, befeuert aktuell die Debatte um die Zukunft von Trainer Daniel Farke. Im Anschluss an das Spiel wollte sich Sportdirektor Roland Virkus nicht zur Zukunft seines Trainers äußern, dem er vor gut zwei Wochen noch das Vertrauen ausgesprochen hatte.
Und auch am Sonntag änderte sich daran nichts. Farke war weiter im Amt - und auch Spekulationen darum, dass U-23-Coach Eugen Polanski dessen Nachfolge antreten könnte, ließ man unkommentiert. Virkus schwieg weiter.
Am Montag dann brach der 56-Jährige sein Schweigen und erklärte seinen zwischenzeitlichen medialen Rückzug gegenüber der "Rheinischen Post": "Nach so einem Spiel willst du erst mal klarkommen mit deinen Emotionen. Deshalb wollte ich unmittelbar danach nichts sagen." Er sei "total enttäuscht" gewesen, das Spiel habe ihn mitgenommen. Nun, mit zwei Tagen Abstand, war er auch bereit, sich zur Trainerdiskussion zu äußern - und gab ein klares Statement ab: "Wir wollen die Saison jetzt zu Ende spielen, auch mit diesem Trainer. Es steht nicht zur Debatte, dass wir uns in den nächsten beiden Wochen von Daniel Farke trennen."
Analyse am Ende der Saison
Und danach? Ein klares Bekenntnis zu einer Weiterarbeit mit Farke über die Saison hinaus ließ Virkus nicht verlauten, kündigte stattdessen Gespräche nach dem 34. Spieltag an. "Wir werden uns zusammensetzen und alles analysieren, dazu gehört natürlich auch der Trainer. Aus den Ergebnissen dieser Analyse werden wir unsere Schlüsse ziehen", so Virkus, der dabei allerdings nicht nur die Trainerposition in Frage stellen will: "Es fokussiert sich nicht nur auf den Trainer, es geht um alles. Deshalb wollte ich am Samstag und Sonntag auch keine Gerüchte kommentieren."
Das tat er auch bezüglich Polanski nicht. Zum Ex-Profi sagte er nur, was ohnehin klar ist: "Er ist unser U-23-Trainer." Ob es bei der Konstellation nach den Gesprächen im April bleibt, wird sich zeigen. Im letzten Jahr gab es solche Gespräche auch mit Vorgänger Adi Hütter. Bekanntermaßen entschied man sich im Anschluss für eine Trennung.
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