Union-Coach Norbert Düwel nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage im DFB-Pokal gegen Regionalligist FC Viktoria Köln lediglich eine Veränderung vor. Für ein 4-4-2-System opferte Düwel Angreifer Quaner, dafür rückte Schönheim auf die Linksverteidigerposition.
Sein Pendant Kosta Runjaic stellte mit Blick auf das 5:4 im Elfmeterschießen gegen Drittligist Hansa Rostock ebenfalls auf nur einer Position um. Mockenhaupt musste rechts hinten in der Viererkette weichen, dafür übernahm U-21-Nationalspieler Zimmer.
Skrzybski verzieht - Ring kläglich
Nach den sehr durchwachsenen letzten Wochen startete Union mit mächtig Wut im Bauch. Thiel näherte sich bereits nach zwei Minuten erstmals ernsthaft dem Lauterer Tor. Auch in der Folge versuchten die Hausherren, die äußerst intensiv begannen, den Gästen speziell durch Härte und Entschlossenheit den Schneid abzukaufen. Das funktionierte aber nur bedingt, in der 9. Minute meldete sich die Runjaic-Elf erstmals durch Halfar aus der Distanz an.
Die Drangphase der Unioner endete in der 14. Minute mit der besten Möglichkeit durch Skrzybski, der das Spielgerät nach feinem Konter neben den langen Pfosten schlenzte. Anschließend zogen sich die Hauptstädter weit in die eigene Hälfte zurück, vertrauten fortan ausschließlich auf eine Viererkette und lauerten auf Konter. Den neu gewonnenen Platz nahm der FCK dankend an: Nach feiner Vorlage von Jenssen hätte Ring zwingend die Führung erzielen müssen (17.).
Jenssen macht's besser
In der 22. Minute war dann auch Zimmer ähnlich nah am 1:0, doch sein strammer Schuss strich knapp am langen Pfosten vorbei. Eine Zeigerumdrehung später machte es Jenssen besser: Einen feinen Lob von Halfar verarbeitete der Norweger erst mit der Brust, dann mit dem linken Außenrist - 1:0 (23.).
Der 3. Spieltag
Union wirkte in der Folge geschockt, leistete sich neben vielen Abspielfehlern auch einige Fouls und kassierte im ersten Abschnitt drei Gelbe Karten. Spielerisch lieferten beide Mannschaften nach dem Tor lediglich noch Magerkost an: Lautern musste nicht, Union konnte nicht.
Wood & Co. drehen auf
Ganz anders der Auftakt in den zweiten Abschnitt: Wieder war es Ring, der direkt einen Hochkaräter vorgesetzt bekam - und frei vor Haas kläglich vergab (47.). Das hätte sich nur zwei Minuten später beinahe gerächt, als Thiel auf und davon war und in der Mitte Wood und Skrzybski heranrauschen sah. Beide verpassten vor dem verwaisten Tor allerdings um Zentimeter (49.). Und weil auch Zimmer eine große Konterchance leichtfertig liegen ließ (57.), blieb Union im Rennen.
Zehn Minuten später trug der enorme Aufwand dann auch Früchte: Die Nachlässigkeiten in der Lauterer Defensive nutzte der hellwache Thiel, der seinem Bewacher entwischte - und kühl zum 1:1 vollstreckte (67.). Dabei sollte es aber nicht bleiben: Nur fünf Minuten später bediente Brandy Sturmpartner Wood mustergültig per Kopf - und der US-Nationalstürmer ließ sich frei vor Müller nicht zweimal bitten (72.).
Deville kommt, köpft und feiert
Lange durchatmen konnten die Zuschauer auf den Rängen aber nicht: In der 77. Minute fädelte der eingewechselte Colak klug gegen Parensen ein - Elfmeter für den FCK. Haas behielt gegen Przybylko, der das Leder viel zu schlecht platzierte, aber die Oberhand. Während die Union-Fans bereits mit dem Feiern begannen, brachte Runjaic kurz vor Schluss den noch völlig unbekannten Deville. Und der Zweitliga-Debütant war erst ein paar Sekunden auf dem Platz, als Löwe den Kopf des Luxemburgers nach einem Freistoß fand - 2:2 (87.). Am Ende blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden, weil auch Kreilach ein paar Zentimeter fehlten (90.+4).
Nächsten Sonntag (13.30 Uhr) sind die Berliner bei den Münchner Löwen zu Gast. Die "Roten Teufel" empfangen im Montagabendspiel (20:15 Uhr) den SC Paderborn.