Union-Coach Jens Keller musste im Vergleich zum 0:0 bei Ostrivalen Dresden auf den gesperrten Innenverteidiger Leistner (5. Gelbe Karte) verzichten. Für ihn rückte Pogatetz in die Viererkette.
Auch Bielefelds Trainer Jürgen Kramny musste auf einen gesperrten Innenverteidiger verzichten, Börner (5. Gelbe Karte) wurde von Behrendt vertreten. Daneben nahm Kramny nach dem 5:4-Pokalsieg im Elfmeterschießen bei Regionalligist Astoria Walldorf noch zwei weitere Wechsel vor: Voglsammer und Yabo verdrängten Hemlein und Ulm auf die Ersatzbank. Für den Ex-Berliner Brandy, der erst in der Winterpause von Union nach Bielefeld gewechselt war, fiel ein Wiedersehen auf dem Platz aus: Der Offensivmann stand wegen Muskelproblemen nicht im Kader.
Berlin startet schwungvoll
Vom Anstoß weg drängte Union nach vorne, die Eisernen schnürten Bielefeld sofort in deren Hälfte ein. Drei Eckbälle in den ersten Minuten dokumentieren den Berliner Anfangsschwung, Arminias Keeper Hesl wurde jedoch noch nicht zum Eingreifen gezwungen. In der 10. Minute näherten sich die Hausherren weiter an, Polter verpasste eine Direktabnahme von Kreilach nur knapp. Es spielte nur eine Mannschaft, die Gastgeber drückten weiter. Hesl parierte gegen Hedlund (15.), im Anschluss an diese Szene setzte Kreilach einen Freistoß von kurz vor dem Strafraum über die Latte (16.).
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Union hielt den Druck hoch, Polter schoss nach Hereingabe von Trimmel aus wenigen Metern über den Querbalken (20.). Zwei Minuten später belohnte sich der Hauptstadt-Klub für seine Anstrengungen: Union bekam am linken Strafraumeck einen Freistoß zugesprochen, Kroos trat an und zirkelte das Leder sehenswert ins linke Tordreieck. Wenig später fiel Polter im Strafraum, als Behrendt seine Hände um den Stürmer gelegt hatte. Eine vertretbare Entscheidung von Referee Martin Petersen, weiterspielen zu lassen - auch weil der Stürmer recht schnell zu Boden ging (26.).
Wie aus dem Nichts der Ausgleich
Kurz darauf stand wieder Polter im Mittelpunkt, diesmal scheiterte der Angreifer aus spitzem Winkel an der Fußabwehr von Hesl (30.). In der Folge nahm Union etwas Tempo aus der Begegnung, der DSC konnte sich ein wenig befreien. Dennoch lag ein möglicher Ausgleichstreffer nicht wirklich in der Luft - und doch hieß es wenige Augenblicke vor der Pause wie aus dem Nichts 1:1: Busk reagierte nach einer Direktabnahme von Voglsammer zunächst stark, doch Klos stand goldrichtig und staubte aus kurzer Distanz ab. Der Keeper reklamierte ein Foulspiel, Klos war allerdings einen Tick schneller und schoss, bevor Busk die Hand auf den Ball bekommen hatte (44.).
Zweikampf um den Ball: Emanuel Pogatetz (li.) und Fabian Klos. imago
Die Hausherren wollten nach Wiederanpfiff direkt nach vorne stürmen, den Angriffsbemühungen der Eisernen fehlte es zunächst jedoch an Schwung. Ehe Kreilach an Hesl scheiterte (54.), prüfte Voglsammer eine Minute zuvor auf der Gegenseite Busk, der die Hände hochriss und parierte. Union ließ in der Folge nicht locker und spielte weiter nach vorne - in der 63. Minute hieß es dann 2:1: Nach einer schönen Seitenverlagerung von Fürstner flankte Trimmel in die Mitte. Am zweiten Pfosten lief Kreilach ein und konnte mutterseelenallein zum 2:1 einköpfen. Hesl gab dabei keine gute Figur ab, die Hereingabe segelte über seinen Kopf hinweg.
Union drängt auf die Entscheidung- und wird belohnt
Die Arminia musste nun mehr riskieren und dadurch höher stehen, was Berlin Räume eröffnete. Kreilach hätte fast einen weiteren Treffer folgen lassen, doch er setzte die Kugel aus kurzer Distanz über die Latte (70.). Auch dem eingewechselten Redondo gelang kein Tor, als er nach einem Heber von Skrzybski zu hoch zielte (73.). Von den Gästen kam kaum mehr was, ein schöner Schuss von Behrendt, den Busk entschärfte, bildete die Ausnahme (78.).
Union wollte jetzt das vorentscheidende 3:1 und in der 83. Minute war es dann soweit: Junglas und Voglsammer verlängerten eine Ecke unglücklich in Richtung eigenes Tor, Polter drückte die Kugel aus einem Meter über die Linie. Die Begegnung war nun entschieden, die Arminia konnte nicht mehr antworten. Somit feierte Union einen verdienten Heimerfolg.
Union spielt am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) im Karlsruher Wildpark vor. Bielefeld empfängt zur selben Zeit den FC St. Pauli zum brisanten Kellerduell: Beide Teams haben aktuell 17 Zähler auf dem Konto, nur aufgrund der besseren Tordifferenz steht St. Pauli auf dem Relegationsplatz und damit einen Rang vor dem DSC.