Union-Coach Urs Fischer brachte im Vergleich zum 1:0 nach Verlängerung gegen den Karlsruher SC Lenz, Andrich und Becker anstelle von Teuchert, Gießelmann und Schlotterbeck.
Augsburgs Trainer Heiko Herrlich setzte hingegen auf die gleiche Elf, die in der 1. Runde des DFB-Pokals einen souveränen 7:0-Erfolg gegen Oberligist Eintracht Celle herausgeschossen hatte.
Gentner muss verletzt raus - Vargas köpft ein
Die über 4000 Zuschauer an der Alten Försterei sahen einen verhaltenen Beginn beider Teams. Die Hausherren taten etwas mehr für das Spiel, brauchten allerdings auch bis zur 19. Minute, ehe sie gefährlich vor das Tor ihres ehemaligen Kollegen Gikiewicz kamen: Ingvartsen setzte eine Direktabnahme nach Gentner-Flanke rechts daneben. Bitter für Union: Der Vorbereiter der Möglichkeit verletzte sich kurz darauf ohne gegnerische Einwirkung und musste verletzt ausgewechselt werden, für Gentner kam Neuzugang Griesbeck zu seinem Bundesligadebüt (25.).
Am Spielgeschehen änderte sich allerdings auch nach dem Wechsel wenig, beide Defensivreihen standen sicher, beide Teams agierten offensiv allerdings auch recht ideenlos. Die beiden Torhüter Gikiewicz und Luthe, die im Sommer quasi die Plätze getauscht hatten, konnten sich im gesamten ersten Durchgang nicht einmal ernsthaft auszeichnen. Hinter sich greifen musste aber trotzdem einer: Nach einem Steilpass von Caligiuri zog Framberger den Ball in vollem Lauf von der Grundlinie noch bravourös in die Mitte, wo Vargas aus kurzer Distanz zum Kopfball kam und Luthe keine Chance ließ. Die erste und einzige Chance für Augsburg im ersten Durchgang führte auf Anhieb zur Halbzeitführung für den FCA (40.).
Kruse kommt zum Debüt - Bülter gleicht aus
Union war im zweiten Durchgang also vor allem spielerisch gefordert - und wurde tatsächlich etwas stärker, ohne dabei für Dauerdruck zu sorgen. Bülter kam nach einer Einzelaktion zu einer frühen Gelegenheit, setzte seinen Schuss jedoch zu hoch an (48.). Augsburg verlegte sich nun fast ausschließlich aufs Verteidigen, sorgte kaum noch für Entlastung, wurde allerdings von den im letzten Drittel weitgehend uninspirierten Berlinern auch nur selten wirklich in Bedrängnis gebracht.
Fischer reagierte auf die Ideenlosigkeit seines Teams, brachte Kruse ins Spiel und verhalf dem Ex-Nationalspieler damit zu seinem Debüt im Union-Dress (71.). Und tatsächlich: Nur kurz nach Kruses Einwechslung kam Union zum verdienten Ausgleich - auch wenn der Joker selbst nicht direkt beteiligt war: Der ebenfalls eingewechselte Teuchert ließ eine flache Hereingabe von Lenz klug durch für Bülter, der aus zentraler Position zum 1:1 einschoss (75.).
Gregoritsch schlägt zurück - Hahn setzt den Schlusspunkt
Die Partie nahm nun doch noch an Fahrt auf, vor allem Union spielte weiter nach vorne: Bülters Flanke klärte Iago knapp neben das eigene Tor (78.), Lenz prüfte mit einem wuchtigen Distanzschuss Gikiewicz (79.). Den erneuten Treffer erzielten aber die gnadenlos effektiven Augsburger mit ihrer zweiten Chance des Spiels. Iago wurde links nicht angegangen und konnte ohne Gegnerdruck flanken, im Zentrum standen sowohl Finnbogason als auch Gregoritsch blank. Letztlich war es der Österreicher, der sich für die Berliner Nachlässigkeit per Kopf bedankte (82.).
Um ein Haar wäre Union fast postwendend zum erneuten Ausgleich gekommen, doch Gikiewicz parierte einen Kopfball von Teuchert mit einem Blitzreflex (84.). Stattdessen machte der eingewechselte Hahn alles klar: Rechts im Strafraum setzte er sich mit seiner ganzen Physis gegen Gießelmann durch und verpasste Luthe dann den Tunnel (89.).
Dank einer Chancenverwertung von annähernd 100 Prozent nimmt Augsburg drei Auswärtspunkte mit ins erste Heimspiel am kommenen Sonntag (15.30 Uhr) gegen Dortmund, für Union Berlin geht es zur gleichen Zeit gegen Mönchengladbach.