Mit drei Siegen in Folge liegt das Team von Uwe Rösler nach mäßigem Saisonstart voll auf Kurs. Nun muss der Düsseldorfer Trainer abwägen, ob er im Sinne der Belastungssteuerung seine Mannschaft umbaut, oder die zuletzt funktionierende Einheit beisammen lässt.
"Natürlich beschäftige ich mich jetzt auch mit der Frage der Rotation", so Rösler. Also: "Wie bringen wir frische Energie rein, ohne die zuletzt guten Abläufe zu stören?" Ganz klar sei, dass er "nicht sechs oder sieben neue Leute" bringen werde zum letzten Zweitligaspiel des Jahres 2020.
Rotation light also?
Raphael Wolf stand am Mittwoch beim 3:0 gegen den VfL Osnabrück erstmals nach zweieinhalb Jahren wieder in einem Pflichtspiel im Kasten. Er wurde kaum beschäftigt, erledigte seinen Job zur Zufriedenheit. Gut möglich dennoch, dass Florian Kastenmeier, der im laufenden Jahr nur dieses eine Spiel verpasste, wieder übernimmt.
Weil er wutentbrannt den Ball wegschlug und gleich nach Gelb in Karlsruhe Gelb-Rot kassierte, musste Kastenmeier sogar eine Geldstrafe bezahlen. "Er hat einen Fehler gemacht, diesen aber gleich bereut", sagt Rösler, "und auf der Torhüter-Position sind wir sehr stark besetzt." Auch bei Raphael Wolf habe er "keine Bauchschmerzen" und werde morgen mit beiden sprechen über die nächsten zwei Spiele, kündigte der Trainer an.
Koutris ist bereit
Auf seine ersten Einsatzminuten darf am Sonntag Linksverteidiger Leonardo Koutris hoffen, der nach langer Verletzung in den Startlöchern steht und schon am Mittwoch gegen Karlsruhe zum Kader gehörte. "Er ist bereit zu spielen, und es ist für mich eine Option, ihn auch spielen zu lassen. Leo macht einen guten Eindruck", bestätigte Rösler.
In der Schlussphase der Partie gegen Karlsruhe zeigte Rouwen Hennings seine außergewöhnliche Klasse. Zuvor war der Stürmer lange blass geblieben, in der Schlussphase war er zweimal zu Stelle, einmal mit einem herrlichen Linksschuss, einmal mit einem Abstauber.
Wie aber sieht es kräftemäßig bei dem Routinier aus nach einem intensiven Programm? Für gewöhnlich geht Hennings im Spiel weite Wege, womöglich ist deshalb ein dritter Startelf-Einsatz innerhalb von sieben Tagen etwas zu viel für ihn. Oder? "Er hat jetzt doppelt getroffen, und wer ihn kennt, der weiß, wie gefährlich er ist, wenn er in einen Lauf kommt", erzählt Rösler. "Ich werde am Samstag mit ihm sprechen, wie er sich fühlt."
Daraus lässt sich ableiten: Gibt Hennings grünes Licht, dann wird er in der Startelf stehen gegen seinen Ex-Klub St. Pauli, für den er von 2008 bis 2012 spielte. Und davon ist bei dem unverwüstlichen Stürmer ganz schwer auszugehen.