Bochums Trainer Thomas Reis musste nach dem 0:2 in Hannover am vergangenen Dienstag auf Innenverteidiger Lampropoulos verzichten, der sich im Adduktorenbereich eine muskuläre Verletzung zugezogen hatte. Ihn ersetzte Bella Kotchap. Zudem kehrte Kapitän Losilla nach abgesessener Gelbsperre zurück, Chibsah musste auf die Bank. Auch Tesche nahm dort zunächst Platz, Masovic (Startelfdebüt) rückte dafür in die Anfangsformation.
Heidenheims Coach Frank Schmidt wechselte gegenüber dem 0:0 gegen Regensburg ebenfalls einmal verletzungsbedingt, Otto stand nicht im Kader. Dafür begann Leipertz. Schmidt tauschte in der Offensive noch drei weitere Male: Anstelle von Kerschbaumer, Mohr und Geipl (alle Bank) standen Föhrenbach, Sessa und Burnic auf dem Rasen.
Die Heidenheimer hatten in den drei Begegnungen zuvor kein Gegentor bekommen, die Bochumer zuletzt daheim beim 3:0 gegen Paderborn und dem 5:0 gegen Düsseldorf überzeugen können.
Der 13. Spieltag
Die Gastgeber übernahmen vom Anstoß weg die Spielkontrolle, Heidenheim konzentrierte sich auf die zuletzt so erfolgreiche Defensivarbeit, nach vorne ging wenig. Bochum war vor allem im Zentrum dominant, Zulj kam bereits in der 5. Spielminute vom Strafraumrand zum Abschluss, Müller parierte zur Seite.
Blums sehenswerter Treffer bringt VfL-Führung
Dennoch deutete sich bereits da an, dass die Heidenheimer verwundbar waren. Dieser Eindruck wurde nach etwas mehr als einer Viertelstunde bestätigt. Zoller legte mit der Brust auf Blum ab, der aus großer Distanz von halbrechts Maß nahm. Die Kugel flog an den Innenpfosten und von dort ins Tor - ein sehenswerter Treffer (17.).
Mit der Führung im Rücken blieb der VfL dran, Riemann erlebte eine ruhige erste Hälfte und wurde nicht geprüft. Stattdessen fand der VfL einige Lücken in der bis dato zweitbesten Defensive der 2. Bundesliga (13 Gegentreffer). Holtmann nutzte eine solche Lücke über links und brachte die Hereingabe an den zweiten Pfosten. Müller flog an der Flanke vorbei, Zoller rauschte heran und vollstrecke ins verwaiste Gehäuse zum 2:0 (33.). Dabei krachte Zoller im Anschluss auf nassem Rasen an den Pfosten, konnte aber weiterspielen. Bis zur Pause blieb es bei der verdienten Führung, da der FCH es zu selten vermochte, vorne Druck auszuüben.
Kühlwetters Alu-Pech - Weckruf für die Gäste?
Für den zweiten Abschnitt reagierte Schmidt und brachte Routinier Schnatterer und Mohr für Leipertz und Föhrenbach. Und um ein Haar wäre unmittelbar nach dem Wiederanpfiff der Anschlusstreffer geglückt: Riemanns Fußabwehr prallte nach vorne zu Kühlwetter, der aus wenigen Metern den Ball an die Querlatte schoss (51.).
Es sollte ein kleiner Weckruf für die Gäste sein, die fortan etwas offensiver wurden, was auch am agilen Schnatterer lag. Doch der VfL bot den Heidenheimer Angriffen Paroli, wodurch die ganz großen Chancen ausblieben.
Auch Mohr trifft nur die Latte
Der VfL schaltete im Anschluss in den Verwaltungsmodus, führte diese Rolle aber souverän aus, Verzweiflungsversuche von Schnatterer (72.) und Mohr (73.) rauschten weit drüber. Dennoch gaben sich die Gäste, die sich nach vorne im zweiten Durchgang deutlich formverbessert zeigten, nicht auf. Erneut versuchte es Mohr aus der Distanz, sein Abschluss wurde von Gamboa abgefälscht und landete erneut an der Latte (77.).
Danach schaffte es der 1. FCH bis kurz vor Schluss nicht mehr gefährlich vor das Bochumer Gehäuse, der eingewechselte Schöppner grätschte den Ball noch einmal nach einer Ecke am Tor vorbei (88.). Danach bekam der eingewechselte Bochumer Eisfeld noch seinen Auftritt: Der Mittelfeldmann schlenzte einen Freistoß aus 20 Metern zum 3:0-Endstand ins Eck.
Bochum am Mittwoch in Mainz gefordert
Während die Gäste sich mit einer Niederlage aus dem Kalenderjahr 2020 verabschiedeten, müssen die Bochumer noch einmal vor Weihnachten ran: Am kommenden Mittwoch reist der VfL in der zweiten Runde des DFB-Pokals nach Mainz (20.45 Uhr). Heidenheim ist erst wieder im neuen Jahr gefordert, am 2. Januar geht es ab 13 Uhr gegen den 1. FC Nürnberg. Zur gleichen Zeit tritt der VfL Bochum gegen Darmstadt an.