Ereignisreiche Stunden liegen hinter Simon Terodde. Am Dienstagabend setzte er die Vereinsführung darüber in Kenntnis, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde, kurz vor Trainingsbeginn am Mittwochvormittag gab der Klub das entsprechende Statement dazu heraus. Zu diesem Zeitpunkt tummelten sich bereits viele Zuschauer auf dem königsblauen Übungsgelände, für die Fans stand Terodde später nach der Einheit für Autogramme und Selfies zur Verfügung. Dabei wurde einmal mehr deutlich: Terodde ist und bleibt auch auf Schalke ein Publikumsliebling.
In der Vereinsmitteilung war Terodde bereits zitiert worden, nach dem Training am Mittwoch war es dem 35-Jährigen aber ein Anliegen, ganz persönlich ein paar Worte an die Öffentlichkeit zu richten. Damit blieb er seinem Grundsatz treu, "Klarheit" zu schaffen, wann immer es ihm nötig und wichtig erscheint. Im Gespräch mit Journalisten skizzierte der Angreifer die Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit nach.
Bundesliga, 27. Spieltag
Terodde habe sich "in den vergangenen Wochen viele Gedanken gemacht", involviert waren auch "Familie und Freunde", erklärte er. In der Vorwoche habe er für sich entschieden, "auf den Verein zuzugehen und für Klarheit zu sorgen". Er habe dann am Dienstag "ein sehr gutes Gespräch" mit der Klubführung gehabt.
Simon Terodde: Karriereende keine Option
Terodde hat das Heft des Handelns bewusst in die Hand genommen, was dem Verein letztlich nicht unrecht sein dürfte. Ein gesteigertes Interesse seitens des Klubs an einer Vertragsverlängerung hat nicht bestanden - so, wie es nun gelaufen ist, kommt Schalke 04 in Bezug auf eine Trennung vom Aufstiegshelden (30 Tore in der Saison 2021/22) nicht in Erklärungsnot, während Terodde erhobenen Hauptes seinem Ende als Schalker Profi entgegensehen kann.
Das Ende seiner Profikarriere bedeutet das S04-Aus übrigens ausdrücklich nicht. "Ich will auf jeden Fall noch weiterspielen", betonte der 35-Jährige am Mittwoch am Rande des Trainingsplatzes. Die Fragen nach einem möglichen Ziel blockte er aber ab: "Das soll jetzt nicht das Thema sein."
Wer auf Teroddes Karriere blickt, erkennt zumindest ein eindeutiges Muster. Der Stürmer hatte stets eine Vorliebe dafür, bei besonders namhaften Klubs anzuheuern, um dort in der 2. Liga für Furore zu sorgen. Der mit 172 Treffern beste Zweitliga-Torschütze der Geschichte schoss nicht nur Schalke zur Bundesliga-Rückkehr, sondern einst auch den 1. FC Köln und den VfB Stuttgart. Der Hamburger SV, der VfL Bochum und Union Berlin zählen zu Teroddes weiteren Arbeitgebern.
Terodde vor Schalke-Abschied: Klassenerhalt das "klare Ziel"
Bevor sich spätestens im Sommer für Terodde vermutlich weitere Wege auftun, will er alles dafür geben, um ein Jahr nach dem Aufstieg, den er als "unfassbares Erlebnis" beschreibt, erneut mit den Fans des FC Schalke zu feiern. "Mein klares Ziel ist, mich mit dem Klassenerhalt zu verabschieden", sagt Terodde. "Wir brauchen dafür noch einige Siege und wollen jetzt gegen Hoffenheim damit anfangen." Schalke gastiert am Ostersonntag bei der TSG (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker).
Mittlerweile ist Terodde nur noch Einwechselspieler bei Schalke 04, Trainer Thomas Reis setzt seit Wochen eher auf Michael Frey im Sturmzentrum. Terodde lauert auf seine Chancen - auch, um sein Torekonto von aktuell drei Treffern noch ein bisschen aufzustocken. "Ich möchte sicherlich noch ein paar Tore schießen", sagte er am Mittwoch.
