Stuttgarts Trainer Huub Stevens setzte auf exakt dieselbe Startelf vom 0:0 in Hannover . Auch der Österreicher Harnik war nach ausgekugelter Schulter spielfähig.
Wolfsburgs Coach Dieter Hecking nahm dagegen im Vergleich zum 2:2 gegen Freiburg zwei Wechsel vor: Benaglio (nach Fingerverletzung) und Luiz Gustavo (nach Gelb-Rot-Sperre) konnten wieder mitwirken und verdrängten Grün und Medojevic.
Die Wolfsburger übernahmen von Beginn an die Initiative. Perisic köpfte in der 5. Minute nach einer Freistoßflanke nur knapp über das Tor. Noch immer in der Anfangsphase wurde der VfL für sein Bemühen früh belohnt. Nach einer Rodriguez-Ecke prallten im Strafraum Naldo sowie die Stuttgarter Niedermeier und Cacau zusammen. Der Ball landete bei Gentner, der die Kugel unglücklich genau zu de Bruyne zu klären versuchte. Der Belgier hielt aus halbrechter Position sofort direkt drauf und traf wuchtig ins rechte obere Toreck (13.).
Der 33. Spieltag
Nach der Wolfsburger Führung verflachte die Partie zusehends - auch wenn der VfB in der 19. Minute erstmals gefährlich wurde: Harnik fand mit einer Flanke Cacau, dessen Direktabnahme Benaglio ins Toraus abwehrte. Die Aktion des Deutsch-Brasilianers war für längere Zeit die letzte ernsthafte Torannäherung der Partie. Denn beide Mannschaften agierten in der Folge sehr bedächtig und vorsichtig im Spiel nach vorne, wobei die Niedersachsen dabei mehr Spielkontrolle ausübten. Strafraumszenen blieben so indes Mangelware.
Erst in den Schlussminuten der ersten Hälfte kamen beide Teams noch je einmal halbwegs gefährlich vor das gegnerische Tor. Cacau zielte aber per Flachschuss vom Strafraumrand links am Tor vorbei (40.). Für die Hecking-Elf zwang Rodriguez Keeper Ulreich mit einem direkt geschossenen Freistoß aus spitzem Winkel zu einer Parade (44.).
Machtlos: Sven Ulreich (Mi.) kann Kevin de Bruynes Schuss ins Tor nicht verhindern. picture alliance
Nach Wiederbeginn änderte sich zunächst wenig am Spielverlauf. Beide Teams agierten in der Defensive diszipliniert und gut organisiert, scheuten aber in der Offensive das letzte Risiko. Praktisch aus dem Nichts gelang dem VfB dann der Ausgleich: Gentner nahm im Mittelfeld einen Ball gekonnt mit, nahm dann, an verdutzten Gegenspielern vorbei, plötzlich volle Fahrt auf, und überwand im Strafraum schließlich Benaglio im kurzen Eck (62.).
In der Folge erhöhten die Wolfsburger nach und nach den Druck auf das Stuttgarter Tor, und konnten sich phasenweise immer wieder gefällig auf den Außenpositionen durchsetzen. Doch die letzte Konsequenz fehlte dem VfL dabei lange Zeit. Stattdessen boten sich auf der Gegenseite Konterchancen. So traf Traoré aus etwa 24 Metern mit einem Distanzschuss das Lattenkreuz (74.). Die zunächst beste Gelegenheit für die "Wölfe" bot sich Luiz Gustavo, der aber aus spitzem Winkel an Ulreich scheiterte (81.).
Just als die Stuttgarter Abwehr in den letzten Minuten wieder gefestigter schien, gelang den Niedersachsen doch noch das Siegtor. Nach Fauxpas des für den angeschlagenen Schwaab eingewechselten Boka spitzelte Vieirinha den Ball zu Olic durch, der trocken ins lange Toreck zum 2:1-Endstand für den VfL einschoss (90.+1).
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) reist Stuttgart zum sportlich bedeutungslos gewordenen Saisonabschluss nach München. Wolfsburg empfängt zeitgleich Borussia Mönchengladbach und muss gewinnen und auf einen gleichzeitigen Ausrutscher von Leverkusen gegen Bremen hoffen, um noch Platz vier zu erklimmen.