Stuttgarts Trainer Thomas Schneider wirbelte nach dem 3:3 in Hamburg vor allem seine Abwehr durcheinander und wechselte dreimal: Ulreich kehrte nach überstandener Kapselverletzung zwischen die Pfosten zurück und verdrängte Kirschbaum zurück auf die Bank. Davor spielten Niedermeier und Haggui für Sakai (muskuläre Probleme) und Rüdiger (Rot-Sperre). Das Duo bildete dann auch die Innenverteidigung, während Schwaab rechts hinten verteidigte.
Auf der Gegenseite vertraute Nürnbergs neuer Trainer Gertjan Verbeek auf Mak und Drmic in der Startelf. Pinola und Pekhart, die beim 1:1 in Frankfurt noch begonnen hatten, mussten mit einem Platz auf der Reservebank vorliebnehmen - Plattenhardt spielte als Linksverteidiger.
Der 10. Spieltag
Nach Anpfiff dauerte es gefühlt nur einen Wimpernschlag, ehe es so richtig turbulent wurde: Gentner warf von links in die Gefahrenzone zu Maxim ein. Der Rumäne drehte sich um seinen Gegenspieler Stark geschickt und wurde von diesem leicht am Trikot gezogen. Das reichte aus, um Maxim aus der Balance zu bringen und Schiedsrichter Guido Winkmann dazu zu bringen, Elfmeter zu geben. Ibisevic trat an und versenkte das Leder souverän im linken Winkel (3.).
Dem VfB war ein Traumstart gelungen, die Freude darüber währte jedoch nicht allzu lange, denn die Franken glänzten durch Effizienz: Chandler passte wunderbar in den Lauf von Drmic, der alleine vor Ulreich auftauchte und diesen mit einem sehenswerten Außenristschuss aus spitzem Winkel ins lange Eck überwand - 1:1 (6.). Sechs Minuten und zwei Tore später waren die Zeiger also wieder auf null gestellt.
Die Treffer hatten aber dazu geführt, dass beide Mannschaften mit Pep und Elan zu Werke gingen, sodass sich ein rasantes und durchaus unterhaltsames Spiel entwickelte. Weil sich aber hüben wie drüben die jeweiligen Abwehrreihen als hellwach herausstellten, blieben klare Torchancen fortan äußerst selten. Wenn überhaupt, dann sorgten die Gastgeber für Gefahr - das dann aber so richtig: Harnik scheiterte im Eins-gegen-Eins an Schäfer (13.), Traoré am rechten Pfosten (23.), Ibisevics Fallrückzieher ging drüber (28.), während Kvist zu wenig Druck hinter seinen 16-Meter-Schuss bekam (38.).
Nichts Neues nach dem Seitenwechsel - Pogatetz rettet den Punkt
Vollstrecker: Ibisevic (li.) trifft per Elfmeter. Getty Images
Auf der anderen Seite waren die Franken offensiv nicht weiter in Erscheinung getreten - bis zur 40. Minute, als Hlousek aus der zweiten Reihe ein echtes Pfund losließ und Ulreich zu einer Parade zwang. Das war aber noch längst nicht alles, was dieses vor allem taktisch hochinteressante Duell im ersten Durchgang zu bieten hatte: In der zweiten Minute der Nachspielzeit hätte der oftmals glücklos agierende Harnik die Stuttgarter in Führung bringen können, wenn nicht müssen. Der Österreicher köpfte allerdings unbedrängt aus vier Metern über das Tor, sodass es letztlich mit dem Remis zum Pausentee ging.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts. Nürnberg verteidigte und blieb offensiv weitestgehend blass, wohingegen bemühte Stuttgarter weiterhin munter gute Chancen links liegen ließen - Gentner (52.) und Ibisevic (60.) hatten kein Abschlussglück. Die Schwaben mussten sich an die eigene Nase langen, Chancen zur neuerlichen Führung hatte es zu Genüge gegeben. So blieb es eben bis zum Ende spannend, und der VfB musste sogar noch zittern: Der eingewechselte Ginczek tauchte nämlich bei seiner ersten Aktion frei vor Ulreich auf, konnte diesen allerdings nicht bezwingen (71.).
Diese Möglichkeit lähmte die Schwaben irgendwie, denn danach war von zielstrebigen Offensivaktionen der Stuttgarter nichts mehr zu sehen. Auf der anderen Seite schien der Club mit dem Punkt durchaus zufrieden. Viele Sicherheitspässe und wenig Risiko waren das Resultat. In der Nachspielzeit hätte Maxim den Dreier für den VfB doch noch sichern können, Pogatetz klärte jedoch noch rechtzeitig gegen den Rumänen und sicherte so den 1:1-Endstand (90.+2).
Der VfB Stuttgart ist am kommenden Spieltag erneut am Freitag (20.30 Uhr) gefordert, dann geht's nach Dortmund. Nürnberg empfängt tags darauf (15.30 Uhr) den SC Freiburg.