Beim VfB Stuttgart musste Trainer Bruno Labbadia nach dem 3:2-Auswärtssieg über Mönchengladbach gleich auf vier Positionen umstellen. Niedermeier (Gelbsperre), Boka (Innenbandriss im Knie), Gebhart (Gelbsperre und Bänderverletzung) und Gentner (Außenbandriss im Knöchel) fielen aus. In der Innenverteidigung kam Delpierre zurück ins Team. Kuzmanovic begann im defensiven Mittelfeld. Spielmacher Hajnal gab sein Startelf-Debüt für Stuttgart, auch Elson stand neu in der Anfangsformation.
Auf Seiten des 1. FC Nürnberg stellte Trainer Dieter Hecking im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg über Leverkusen zweimal um. Für Maroh begann Kapitän Wolf nach abgesessener Gelb-Sperre. An Stelle von Eigler (Gelb-Rot-Sperre) spielte Chandler.
Die Stuttgarter hatten in der Anfangsphase mehr Spielanteile. Gegen die defensiv gut stehenden und aggressiv verteidigenden Franken kamen die Schwaben aber kaum zur Entfaltung. Mit dem ersten Angriff ging der Club in Führung. Nach einem Pinola-Einwurf landete der Ball auf Umwegen bei Simons am Strafraumrand, der flach ins rechte Toreck einschoss (11.).
Der 22. Spieltag
Kurz darauf bot sich dem VfB kurz vor dem Strafraum nach einem Foul von Wolf an Träsch eine gute Freistoßchance, die Hajnal jedoch eher kläglich vergab (14.). Vier Minuten später dann ein gelungener Spielzug der Stuttgarter. Hajnal steckte zu Pogrebnyak durch, dessen Abschluss jedoch von Wolf im Fünfmeterraum entschärft wurde (18.). Doch insgesamt hatten die Schwaben viel Mühe mit den Nürnbergern, die in den Zweikämpfen präsenter waren.
Nachdem Schieber bereits in der 24. Minute eine gute Schusschance gehabt hatte, gelang dem FCN-Stürmer - vom VfB an Nürnberg ausgeliehen - per Flugkopfball das 2:0 für die Franken. Schieber verzichtete dabei gänzlich darauf, seinen Treffer zu bejubeln (28.). Danach wirkte der VfB geschockt. Zweimal Wolf per Kopf (41. und 44.) sowie Pinola bei einem Konter (45.+1) hätten für Nürnberg noch vor der Pause erhöhen können.
Stattdessen kamen die Schwaben unmittelbar vor dem Pausenpfiff noch zum Anschlusstreffer: Funk traf mit einem Distanzschuss, den Judt unhaltbar für seinen Keeper Schäfer ins rechte Toreck abfälschte (45.+2).
Chandler sorgt für die Vorentscheidung
Nach dem Seitenwechsel brachte Bruno Labbadia Cacau für Rechtsverteidiger Funk. Zunächst präsentierte sich der VfB in der Folge auch zweikampfstärker. Ein strammer Schuss zwang Schäfer zu einer Faustabwehr (47.). Doch mitten in die gute Anfangsphase der Schwaben erzielte der FCN das 3:1: Schieber düpierte auf der linken Seite Tasci, drang in den Strafraum ein und bediente in der Mitte Chandler, der aus kurzer Distanz ins leere Tor einschob (51.).
Der VfB wirkte durch den wieder gewachsenen Rückstand erneut leicht geschockt, kam erst zehn Minuten nach dem 1:3 durch einen Pogrebnyak-Kopfball wieder zu einer kleinere Gelegenheit (61.). Nur wenig später dann aber sogar das 4:1 für die Nürnberger: Wolf rückte aus der Abwehr mit nach vorne, legte am Strafraumrand zu Ekici ab. Der türkische Nationalspieler überwand Ulreich mit einem Flachschuss aus halbrechter Position (63.).
Nur Sekunden später tauchte Ekici allein vor dem Stuttgarter Tor auf, vergab das 5:1 aber mit einem Lupfer über Ulreich hinweg, der vom linken Pfosten zurückprallte (64.). Nur eine Minute später traf auch Elson für die Schwaben vom Strafraumrand mit einem satten Schuss Aluminium (65.).
Danach machten sich in der VfB-Hintermannschaft kurzzeitig Auflösungserscheinungen bemerkbar. Schieber vergab zweimal aus halblinker Position eine noch höhere Nürnberger Führung (67. und 68.). In der Schlussphase ließ Ekici eine weitere gute Gelegenheit halbrechts vor dem Tor von Ulreich aus (82.).
Stuttgart tritt am 17. Februar in der Europa League bei Benfica Lissabon an. Nürnberg spielt am Freitag (18. Februar) zuhause gegen Frankfurt.