Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia vertraute nach dem 2:1-Sieg in Freiburg zum dritten Mal in Folge auf die selben elf Akteure.
Hamburgs Interims-Trainer Rodolfo Esteban Cardoso veränderte die Hamburger Startelf im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Mönchengladbach auf gleich vier Positionen. Lam kam zu seinem Ligaeinstand, Töre, Bruma und Son waren neu dabei, Jarolim, Jansen, Skjelbred und Mancienne rutschten raus.
Kaum war die Partie nach knapp zehnminütiger Verspätung wegen Verkehrsproblemen vor dem Stadion freigegeben, hatte Cacau auch schon seine erste Szene: Der Nationalstürmer schoss aus halbrechter Position ans Außennetz. Und auch der HSV wollte sich in der Anfangsphase nicht lumpen lassen. Debütant Lam zwang Ulreich zu einem ersten Eingreifen (2.), kurz darauf schoss Aogo aus der Distanz rechts vorbei. Der VfB konterte durch einen Fernschuss von Boulahrouz, den HSV-Keeper Drobny entschärfen konnte (5.).
Nach und nach übernahm der VfB aber vor seinem lautstark feierndem Anhang die Initiative und drückte die Hamburger immer tiefer in die Defensive. Der Lohn der Mühe durfte schnell geerntet werden. Kuzmanovic feuerte aus dem Mittelfeld einen tückischen Ball in Richtung Drobny, den Aogo noch unglücklich leicht abfälschte. Der Tscheche brachte gerade noch die Beine zusammen, war dann aber gegen Harnik, der sich die Kugel perfekt zurechtgelegt hatte, machtlos (18.).
Der 7. Spieltag
Es dauerte lange, ehe der HSV wieder zurück ins Spiel fand – zuvor mussten die Norddeutschen noch etliche brenzlige Situationen überstehen. Die kniffligste Aufgabe erledigte dann das Aluminium für die Cardoso-Elf: Cacau schoss aus der Nahdistanz an den linken Pfosten (21.). Bei einem Distanzversuch von Harnik agierte Drobny dann sicher (30.). Erst Lam weckte neue Lebensgeister beim Tabellenletzten. Aus der Distanz zielte er aber zu ungenau (37.). Näher dran am möglichen Ausgleich waren in der Folge Son im Duell mit Kvist (41.) und Petric, dem aber ebenfalls das Zielwasser fehlte (42.).
Vor der Pause zart angedeutet, nach dem Seitenwechsel dann mit Verve vollendet: Der HSV präsentierte sich im zweiten Durchgang mutiger und wollte sich nicht einfach so geschlagen geben. Nach einer Ecke von Töre warf sich Bruma in den Ball und traf per Kopf zum 1:1 (51.). Aogo aus der Distanz und im Nachschuss Töre hatten schnell das zweite Tor auf dem Fuß (54.), Töres Drehschuss konnte Ulreich zwar nicht festhalten, aber dennoch abwehren (56.)
Bislang ein seltenes Bild: Jubel auf der Hamburger Bank. Getty Images
Und was war mit dem VfB? Die Schwaben gaben auch noch einmal Gas. Es ging jetzt rassig zu, das Spiel war völlig offen! Und Harnik machte sich auf dem Weg zu seinem erneuten Doppelpack, wurde durch Rajkovic grenzwertig aufgehalten (57.), den folgenden Freistoß setzte Kuzmanovic knapp vorbei (58.).
Hamburg machte derweil unverdrossen weiter. Und wurde schließlich auch belohnt. Wieder gab Töre eine Ecke von rechts nach innen, Stuttgart bekam das Spielgerät nicht mehr zu fassen und Tesche setzte eine Direktabnahme in das linke Eck (69.).
Der VfB erhöhte in der Schlussphase noch einmal das Risiko auf der Suche nach dem Ausgleich - es waren rassige letzte zehn Minuten. Petric kam nach Tascis Eingreifen zu Fall, der Strafstoßpfiff blieb aus (82.). Auf der Gegenseite scheiterte Kuzmanovic knapp von der Strafraumgrenze aus (83.). Auch Petric (87.), erneut Kuzmanovic (88.) und Joker Castelen (89.) brachten den Ball hüben wie drüben nicht mehr unter - es blieb beim knappen 2:1 für den HSV. Hamburg durfte nach kurzer Nachspielzeit erstmals in dieser Saison so richtig jubeln.
Am 8. Spieltag tritt Stuttgart freitags (20.30 Uhr) in Kaiserslautern an, der HSV empfängt sonntags (17.30 Uhr) den FC Schalke 04.