Minute 45: Pantelic (Mitte) und Simunic jubeln, VfB-Coach Veh (links) dreht entnervt ab. dpa
VfB-Coach Armin Veh veränderte seine Startelf nach der 1:4-Abfuhr beim FC Schalke 04 auf drei Positionen: So ersetzte der erst 19-jährige Ulreich bei seinem Bundesligadebüt den etatmäßigen Stammkeeper Schäfer - für den letztjährigen Nürnberger blieb nur der Platz auf der Bank. Ferner liefen Magnin und Cacau (nach überstandener Schulterverletzung) anstelle von Träsch und Marica auf.
Auch auf Seiten der Gäste tauschte Trainer Lucien Favre nach dem 0:3 gegen Frankfurt dreimal: Rückkehrer Friedrich (nach Achillessehnenproblemen), Wintereinkauf Skacel und Lustenberger verdrängten Bieler, Dardai und Ede.
Die Gäste begannen äußerst engagiert. Raffael versuchte es schon früh aus der Distanz (3.), kurz darauf verhinderte Ulreichs Glanzparade nach einem Ebert-Freistoß aus gut 22 Metern die Berliner Führung (6.). Lediglich eine Zeigerumdrehung später kassierte der Bundesliganeuling im VfB-Kasten dann aber bereits sein erstes Gegentor in der höchsten deutschen Spielklasse: Kacar hatte auf Pantelic durchgesteckt, der verzögerte auf der rechten Seite geschickt, versetzte Beck und erzielte mit einem satten Rechtsschuss sein achtes Saisontor (7.).
Der Meister zeigte spielerisch hingegen nur wenig. Zwar präsentierte sich die Veh-Truppe bemüht und hielt kämpferisch dagegen, zwingende Offensivaktionen blieben allerdings lange Mangelware. Als Gomez nach einem Zweikampf mit Friedrich zu Boden ging, forderten die Gastgeber vehement Elfmeter, Schiedsrichter Fandel ließ jedoch weiterlaufen (17.).
Der 19. Spieltag
Stuttgart steckte aber nicht auf und arbeitete beständig auf den Ausgleich hin. Khedira scheiterte mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze an Drobny (20.), zehn Minuten später verpasste Gomez eine Flanke Magnins am linken Pfosten (30.).
Kurz vor der Pause durfte der deutsche Nationalspieler dann aber doch noch jubeln: Nach einem völlig missglückten Stuttgarter Freistoß brachte Cacau das Leder noch einmal in den Strafraum und fand seinen Sturmpartner Gomez am Fünfmeterraum, der den Ball mit dem Scheitel zum Ausgleich in die Maschen lenkte (40.).
Die Antwort der Hertha folgte jedoch prompt. Friedrich machte nach einer Balleroberung in der Defensive das Spiel kurz vor der Pause noch einmal schnell, bediente Pantelic und leitete so die erneute Berliner Führung ein. Pantelic setzte sich gegen Fernando Meira durch und konnte aus acht Metern unter Keeper Ulreich hindurch zum 1:2-Pausenstand einschieben (45.).
Wer nun gedacht hatte, der VfB würde nach dem Seitenwechsel eine Aufholjagd starten, sah sich bitter getäuscht. Gerade einmal vier Minuten war der zweite Durchgang alt, da bediente der zur Pause für Lustenberger ins Spiel gekommene Brasilianer Mineiro seinen Landsmann Raffael, der aus acht Metern sein erstes Bundesligator zum 1:3 erzielen konnte (49.).
Die Stuttgarter ergaben sich nun ihrem Schicksal. Einzig Torhüter Ulreich konnte sich auszeichnen und vereitelte hervorragende Möglichkeiten von Pantelic (51., 57.) und Skacel (54.).
Kurze Hoffnung: Gerade fünf Minuten währte Stuttgarts Freude, dann legte Hertha nach. dpa
Armin Veh reagierte und brachte mit da Silva, Farnerud und Marica nach und nach frische Offensivakteure, die Angriffsbemühungen blieben jedoch weiter völlig ideenlos. Einzig Gomez (70.) hatte aus 15 Metern noch eine viel versprechende Möglichkeit für am heutigen Tage schwache Stuttgarter, die nach Delpierres Platzverweis (Foul an Raffael, 81.) die Partie gar noch zu zehnt zu Ende bringen mussten.
Dem VfB bietet sich kommenden Samstag in Duisburg die Chance zur Wiedergutmachung, die Hertha hingegen erwartet dann Arminia Bielefeld.