Nach drei Niederlagen und sechs Unentschieden hat der SC Freiburg im zehnten Anlauf im Februar dieses Jahres zum ersten Mal in der Bundesliga beim FC Augsburg gewonnen, und zwar mit 2:1. Wenn der Sport-Club nun erneut nach Augsburg reist, bekommt er es aber mit einer anderen Mannschaft zu tun als vor einem halben Jahr. Das ist zumindest die Vermutung von SC-Trainer Christian Streich, und sie hängt damit zusammen, dass der 38-jährige Enrico Maaßen als Coach beim FCA übernommen hat und "Feuer reinbringt". Dazu käme noch die neue Systematik, denn Maaßen hat in Vorbereitung und Pokal mit Dreierkette spielen lassen.
Nicht nur deshalb werde es wohl auch ein "vollständig anderes" Spiel als in der ersten Pokal-Runde in Kaiserslautern (2:1 n.V.), die wegen der Verlängerung "Körner gekostet" habe. Wegen dieser Belastung und auch wegen der hohen Temperaturen in dieser Woche haben die Freiburger ihr Trainingspensum etwas reduziert und in die kühleren Morgenstunden verlegt. Der Sport-Club will dafür gerüstet sein, dass die Augsburger möglicherweise "voll draufgehen und versuchen zu pressen", so wie sie es im Testspiel gegen Stade Rennes gemacht hätten. "Die volle Power" habe der FCA vergangene Saison nicht immer gehabt, erklärte Streich, nach seinen Beobachtungen habe sich das nun geändert.
Petersen konkurriert mit Gregoritsch
Beim ersten und bislang einzigen Sieg in Augsburg hat Nils Petersen ein Tor erzielt. Der 33-Jährige hat schon besonders häufig gegen den FCA getroffen: Auf sieben Tore kam er in 16 Duellen mit dem FCA, nur gegen Frankfurt traf er öfter (neunmal). Nicht nur deshalb könnte er gute Chancen haben, auch an diesem Samstag zum Einsatz zu kommen. Um den Startelfplatz konkurriert er dabei mit Michael Gregoritsch. Der mit neun Treffern beste FCA-Torjäger der Vorsaison wechselte in diesem Sommer im Tausch mit Ermedin Demirovic (zwei Tore) nach Freiburg. Gregoritsch hatte im Februar gegen den Sport-Club den zwischenzeitlichen Ausgleich für den FCA geschossen.
In Kaiserslautern stand er gleich in der ersten Elf und wurde in der zweiten Hälfte durch Petersen ersetzt. "Als er draußen war, ist das Spiel aufgegangen, das kam Nils entgegen, er hat's aber auch gut gemacht", erklärte Streich, und fügte in Bezug auf das erste Bundesligaspiel hinzu: "Wenn man bei solchen Temperaturen Nils einwechseln kann, freut sich der Gegner nicht unbedingt - aber wir vielleicht." Das könnte darauf hindeuten, dass Gregoritsch bei seinem Ex-Klub wieder beginnen darf, auch wenn er laut Streich noch ein paar Sachen verinnerlichen muss. "Im richtigen Moment die richtigen Wege zu gehen" gehöre dazu, denn: "Die Spieler vorne haben eine enorme Bedeutung in ihrem Verhalten." Deshalb bedauert der SC-Coach auch, dass er noch ein paar Wochen auf den lauf- und zweikampfstarken Lucas Höler (Mittelfußbruch) verzichten muss.