Bundesliga

Streich hofft auf "richtig Druck auf dem Schläger"

SC-Trainer appelliert aufgrund Personalnot an die zweite Reihe

Streich hofft auf "richtig Druck auf dem Schläger"

Hofft auf einen "kühlen Kopf" seines Teams am Samstag in Köln: Freiburgs Coach Christian Streich.

Hofft auf einen "kühlen Kopf" seines Teams am Samstag in Köln: Freiburgs Coach Christian Streich. IMAGO/Steinsiek.ch

"Es wird sehr emotional und laut werden", sagte SC-Trainer Christian Streich vor der Partie im ausverkauften Kölner Stadion gegen einen stark abstiegsgefährdeten Effzeh, der noch nach dem letzten Strohhalm greift. "Köln kämpft um alles, und wir müssen einen kühlen Kopf bewahren." Nach der bitteren Heimniederlage gegen Wolfsburg "sollten wir hochmotiviert sein, aber mit einem guten Maß an Balance", betonte der SC-Coach.

Streich: "Der Sonntag war kein schöner Sonntag"

Das 1:2 gegen den VfL, bei dem die Freiburger zahlreiche gute Chancen und auch einen Elfmeter vergeben hatten, wirkte bei ihm noch nach. "Der Sonntag war kein schöner Sonntag", sagte Streich. Trotzdem sei die Videoanalyse kurz ausgefallen, und auch im Training sei dosiert worden. Schließlich haben einige schon sehr viele Spiele gemacht, und es sollen keine weiteren Verletzten riskiert werden. In Köln müssen zusätzlich auch noch die gesperrten Kiliann Sildillia (Rotsperre) und Mittelfeldspieler Nicolas Höfler (Gelbsperre) ersetzt werden.

Für Sildillia dürfte der zuvor gesperrte Lukas Kübler wieder in die Startelf zurückkehren. Schwieriger wird der Ersatz für Höfler. "Viele Sechser haben wir nicht mehr", sagte Streich. Wenn er Yannik Keitel von der Dreierkette auf seine eigentliche Position ins Mittelfeld vorzieht, müsste er die letzte Reihe wieder umstellen. Auch Sildillia wäre ein möglicher Kandidat gewesen, erklärte der SC-Trainer, da der Franzose bis zur Roten Karte gegen Wolfsburg "eins seiner besten Spiele seit Monaten" gemacht habe. Stürmer Lucas Höler, der diese Position schon mal übernommen hat, könnte die Lösung heißen. "Ich kann nicht sagen, was wir konkret machen", sagte Streich, der dem Gegner keine Hinweise geben wollte. Taktisch sei "eine Mischform möglich und denkbar".

FREIBURG IM BREISGAU, GERMANY - APRIL 27: Christian Streich, Head Coach of SC Freiburg, gives the team instructions during the Bundesliga match between Sport-Club Freiburg and VfL Wolfsburg at Europa-Park Stadion on April 27, 2024 in Freiburg im Breisgau, Germany. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Streich und das Sechser-Problem

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"Köln muss und wir müssen nicht"

Streich hofft in den verbleibenden drei Spielen auch auf die Profis, die in den vergangenen Wochen trotz der vielen Ausfälle nicht so oft zum Zug gekommen sind. "Es ist enorm wichtig, dass sie so auf den Platz kommen, dass sie sich und uns richtig helfen können", erklärte er. Die Kölner hätten es zuletzt in Mainz vorgemacht, als die Einwechselspieler für "richtig Druck auf dem Schläger" gesorgt hätten. "Das brauchen wir auch. Wir müssen alles dafür tun, dass wir uns am Ende der Saison alle noch mal richtig freuen können."

Die Chancen, dass sich der Sport-Club zum dritten Mal in Folge für den Europapokal qualifiziert, sind durch den bereits gesicherten fünften Champions-League-Platz für die Bundesliga weiter gestiegen. Im Kampf um die Plätze hinter den ersten fünf mischen nun aber auch Bremen und Heidenheim noch mit. "Da sind jetzt noch mehr Mannschaften im Rennen", sagte Streich. Aber während Köln "sehr unter Druck" stehe, habe Freiburg das Saisonziel erreicht, so dass nur noch die Kür folge. "Köln muss und wir müssen nicht. Wenn wir auf unserem Platz bleiben würden, wäre ich ziemlich glücklich", meinte der SC-Coach. In Köln soll sein Team nun erst mal "gegenhalten, aber auch die Ruhe und Qualität am Ball behalten, dann wird es auch Räume geben".

Daniela Frahm

Bilder zur Partie SC Freiburg gegen den VfL Wolfsburg