FCSP-Coach Fabian Hürzeler vertraute nach dem 2:1-Auswärtserfolg bei Hertha BSC im dritten aufeinanderfolgenden Samstagabendspiel größtenteils derselben Mannschaft. Einzig Kapitän Irvine, der nach Verletzung bereits letzte Woche sein Comeback gegeben hatte, kehrte für Metcalfe in die Startelf zurück.
FCN-Trainer Cristian Fiel wechselte nach dem 1:0-Sieg gegen Magdeburg zweimal: Der gesperrte Castrop (5. Gelbe Karte) wurde durch Duman ersetzt, zudem startete Lohkemper im Sturm für Schleimer.
Saad mit der frühen Führung
Die Partie war nur vier Minuten alt, da klingelte es bereits im Netz der Gäste: Nach einem Einwurf kombinierten sich die Hausherren sehenswert vor das Tor, wo Saad zum 1:0 traf. Nürnberg, das in den Anfangsminuten früh angelaufen war, zog sich daraufhin etwas zurück.
St. Pauli dagegen war das Selbstvertrauen und die Spielfreude sichtlich anzumerken, ein ums andere Mal kombinierten sich die Hamburger erfolgreich von hinten heraus, so auch bei den Gelegenheiten von Hartel (7. und 11. Minute).
Fehler Vasilj - Ausgleich Okunuki
Nürnberg zeigte sich das erste Mal im Sechzehner durch einen Standard, den der aufgerückte Marquez aber nicht aufs Tor bringen konnte (16.). Das eigene Kombinationsspiel wurde den Gastgebern als nächstes fast zum Verhängnis - Irvines Fehlpass hatte aber keine Konsequenzen (20.). Anders als vier Minuten später, als Vasiljs Fehlpass über Möller Daehli und Okunuki im Netz landete - und es 1:1 hieß.
2. Bundesliga, 9. SPieltag
Die Paulianer ließen sich davon aber nicht beirren und kamen durch Afolayan (31., 36.) sowie eine verunglückte Klärungsaktion von Marquez (35.) zu Chancen. Der FCN war um Entlastung bemüht und rettete das 1:1 in die Pause.
Doppelschlag von Eggestein
Auch im zweiten Durchgang blieb es dabei, dass St. Pauli die spielbestimmende Mannschaft war. So gingen sie auch wieder in Führung - wenn auch durch einen Standard: Nach einem Freistoß von der linken Seite nutze Johannes Eggestein eine Unstimmigkeit zwischen dem zögerlichen Mathenia und Lohkemper (49.). Ein Doppelschlag von Eggestein nach einem herausragend gespielten Spielaufbau sorgte kurz darauf für den Doppelschlag zum 3:1 (56.).
Die Hamburger ließen in der Folge Ball und Gegner laufen, Nürnberg hatte kaum Zugriff auf die Partie. Erst Eggestein (62.) und dann Saad (67.), bei dessen Abschluss es nach VAR-Entscheid keinen Handelfmeter gab, kamen zu weiteren Möglichkeiten, ehe Schleimer auf der anderen Seite aus dem Nichts die Latte traf (70.). Bis auf diese Szene ließen Gastgeber nicht einmal das Gefühl aufkommen, es könnte noch etwas anbrennen.
Amenyido und Metcalfe schrauben am Ergebnis
Auf der anderen Seite musste auch Mathenia wieder parieren (73.). Nürnbergs Daferner hätte es einige Minuten darauf noch einmal spannend machen können, aber er konnte aus kurzer Distanz nicht schnell genug reagieren (79.). St. Pauli kam in der Folge durch Hartel (84.) und Amenyido (85.) zu weiteren Abschlüssen.
Als es danach aussah, dass das Spiel zu Ende geht, drehten die Kiezkicker noch einmal auf: Ein traumhafter Schlenzer von Amenyido (90.+4) und ein Linksschuss von Metcalfe (90.+5) schraubten das Ergebnis gegen am Ende auseinanderfallende Mittelfranken noch in die Höhe. St. Pauli blieb damit als einziger Zweitligist ungeschlagen und kletterte durch den Sieg wieder an die Tabellenspitze.
St. Pauli reist nach der Länderspielpause nach Paderborn (21. Oktober, 13 Uhr), der Club empfängt einen Tag später Hertha BSC (13.30 Uhr).