Nürnbergs Trainer Christian Fiel setzte im Vergleich zum 2:2 bei Eintracht Braunschweig auf Flick anstelle von Uzun und begann somit zumindest nominell defensiver.
Magdeburgs Coach Christian Titz drehte gegenüber dem 1:1 gegen den SC Paderborn viermal am Personalkarussell: Für den verletzten Hugonet sowie Hoti, Krempicki und Ceka (alle Bank) begannen Heber (nach Rotsperre), Condé, Arslan und Castaignos.
Die spielstarken Gäste rissen bei bestem Fußballwetter selbstbewusst direkt die Kontrolle an sich. Der Club lief viel hinterher, wusste sich aber defensiv kompakt gut zu behaupten, auch weil dem FCM im letzten Drittel nichts einfiel.
Das Offensivspiel der Franken ruckelte dagegen schon im Ansatz mächtig, schnelle Ballverluste waren die Regel. Flüssige, gefällige Kombinationen bot weiterhin nur das selbstsichere Magdeburg an, aus dessen Dominanz die ersten Chancen durch Arslan (18.) und Castaignos (24.) mündeten.
Die ganz große Chance bleibt bis zur Pause aus
Der FCM versuchte nach wie vor, jede Situation spielerisch zu lösen. Darauf stellte sich der FCN im weiteren Verlauf besser ein, gewann nun mehr und auch früher auf dem Platz Zweikämpfe und setzte einen ersten Nadelstich (Okunuki, 33.). Es folgte die beste Phase der Gastgeber, die jedoch aus vielversprechenden Kontern nichts machten. Nach zwei Condé-Fernschüssen auf der Gegenseite (40., 42.) war Pause.
Lohkemper kommt und trifft
2. Bundesliga - 8. Spieltag
Nach Wiederanpfiff stand bei Nürnberg Lohkemper für Schleimer auf dem Rasen. Den Club-Fans erstarb der Torjubel zunächst bei Gollers Schrägschuss auf den Lippen (46.), Sekunden später aber lag der Ball nach Lohkempers Kopfball im Netz - der Joker, der früher den Magdeburger Dress trug, hatte sofort gestochen (47.).
Club betreibt Chancenwucher
Der FCM war angeknockt nach dem Rückstand. Ggegen vollkommen ungeordnete Gäste verpasste es die wie verwandelte Fiel-Elf, bei besten Möglichkeiten (Lohkemper, 52., Goller, 54.) nachzulegen.
Titz reagierte, ein Doppelwechsel sollte die Stabilität wiederherstellen. Zwar ebbte der Angriffsschwung der Franken etwas ab, die das Spiel aber kontrollierten und erneut jubelten, als Goller einen Konter vollendete. Nach VAR-Eingriff wurde der Treffer aber wegen vorangegangenem Handspiel von Passgeber Möller Daehli wieder einkassiert (66.).
Castrop verpasst das 2:0
Der FCM suchte einen Weg zurück ins Spiel, der Club verteidigte aber tadellos, ließ kaum etwas zu und beschränkte sich in der Folge auch nicht darauf, das Ergebnis zu verwalten - Castrop stand dicht vor dem 2:0 (79.).
Nürnberg setzte in Schlussphase weiter die Akzente, war dem 2:0 immer wieder deutlich näher als Magdeburg dem Ausgleich (Okunuki, 87., 90.+1). Letztlich überstand der FCN sieben Minuten Nachspielzeit und zog nach Punkten mit Magdeburg gleich.
Nürnberg gastiert am kommenden Samstag (20.30 Uhr) beim FC St. Pauli. Ebenfalls am Samstag (13 Uhr) empfängt Magdeburg den Karlsruher SC.