St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler nahm bei seiner Heim-Premiere nach dem 1:0 in Nürnberg zwei Veränderungen an seiner Startelf vor: Für Dzwigala (Adduktorenprobleme) und Otto (Bank) spielten Smith, der nach einer Erkältung in die erste Elf zurückkehrte, und Startelf-Debütant Afolayan. Der Außenstürmer stellte die Defensive der Gäste mit Tiefenläufen direkt vor Probleme und holte ein ums andere Mal Freistöße in gefährlichen Position heraus.
Die stets von Paqarada getretenen Versuche waren nicht ertragreich, doch nach 17 Minuten durften die Gastgeber dennoch die Führung bejubeln. Afolayan agierte vor dem Strafraum eigensinnig und zog trotz guter Abspieloptionen ab, seinen eigentlich ungefährlichen Abschluss ließ Zieler unglücklich zur Seite prallen, wo Daschner parat stand und ins leere Tor einschob.
2. Bundesliga - 19. Spiel
Die Hannoveraner, die eigentlich gut in die Partie fanden und durch Beier bereits nach drei Minuten erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchten, liefen fortan dem Rückstand hinterher und suchten die Lücke. Trainer Stefan Leitl hatte sein Team nach der 1:3-Niederlage im Verfolgerduell gegen Kaiserslautern auf vier Positionen verändert und Arrey-Mbi, Ernst, Leopold und Beier für Krajnc, Besuschkow, Tresoldi und Teuchert (alle Bank) gebracht. Besonders die Hereinnahme Beiers, der neben Nielsen in der Doppelspitze auflief, machte sich bezahlt - zumindest konnten die beiden Stürmer sich ab und an vor das gegnerische Tor kombinieren.
Mehr als ein von Vasilj abgewehrter Schuss (40.) von Nielsen sollte vor der Pause jedoch nicht gelingen, ein kompakt stehendes St. Pauli hatte zuvor erhöht und verwaltete die 2:0-Führung.
Metcalfes umstrittenes Traumtor bringt St. Pauli auf Kurs
Dieser zweite Treffer sorgte für Diskussionen. Metcalfes Traumtor - ein Zirkelschuss vom rechten Strafraumeck in den Winkel (27.) - war umgehend wegen einer vorherigen Abseitssituation abgepfiffen worden. Der VAR griff ein, nach minutenlanger Unterbrechung entschied Schiedsrichter Timo Gerach auf Tor. Und das, obwohl die kalibrierte Linie die Abseitssituation nicht eindeutig hatte auflösen können.
Nach Wiederanpfiff gelang den Gästen zunächst eine Drangphase, die beste Chance auf den Anschlusstreffer verbuchte Arrey-Mbi nach einer Ecke (55.). So richtig zwingend wurde es aber weiter nicht, zumal St. Pauli ebenfalls schnell in den zweiten Durchgang fand.
Neumann muss runter - Daschners zweites Tor zählt nicht
Nach gut einer Stunde war die Partie dann vorzeitig entschieden: Neumann, der im ersten Durchgang für ein Foul an Afolayan bereits verwarnt worden war, foulte den Stürmer erneut und sah erneut Gelb (61.), Hannover bestritt die letzten 30 Minuten in Unterzahl.
Die nun überlegenen Gastgeber zeigten sich spielfreudig und kombinierten sich vor Zielers Tor. Hauptakteur war im Anschluss Torschütze Daschner, der erst Medics gefährlichen Kopfball klärte (69.), kurz darauf aber seinen zweiten Treffer bejubeln durfte (72.). Weil zuvor aber Flankengeber Metcalfe im Abseits stand, wurde der Treffer annulliert. Für Aufregung sorgte in der Entstehungsgeschichte ein möglicherweise elfmeterwürdiges Foul von Arrey-Mbi an Saliakas, das aber nicht vom VAR untersucht wurde.
In den Schlussminuten drängte St. Pauli noch einmal auf einen dritten Treffer, der sollte jedoch nicht mehr gelingen. Nach einem überzeugenden Auftritt der Kiezkicker blieb es bei einem klaren 2:0-Sieg, der den Sprung auf Platz neun bedeutete.
St. Pauli empfängt nun am Sonntag (13:30 Uhr) den auswärtsstarken Aufsteiger aus Kaiserslautern. Hannover trifft am Samstag (13 Uhr) auf Paderborn.