St. Paulis Coach Timo Schultz setzte nach dem 3:2 in Regensburg auf vier neue Spieler: Für Ziereis, Amenyido, Dittgen (nicht im Kader) und Irvine (Bank) starteten Dzwigala, Becker, Matanovic und Kyereh. Letzterer feierte somit sein Startelf-Debüt in diesem Jahr.
Hannovers Trainer Christoph Dabrowski wechselte nach dem 2:2 gegen Darmstadt einmal und brachte Kaiser für den gelbgesperrten Ondoua.
Kyereh sofort wieder im Spiel der Kiez-Kicker eingebunden
Beide Teams suchten von Beginn an den Weg nach vorne, weswegen sich eine muntere Anfangsphase entwickelte. Schon nach zwei Minuten steckte Kyereh fein durch, Hartel verpasste jedoch den richtigen Moment, um abzuschließen (2.). Den ersten Abschluss verzeichnete dann Kyereh, der aus seiner guten Schussposition gegen Zieler zu wenig machte (7.). Die Gäste versteckten sich jedoch nicht, Kapitän Franke verpasste nach einem Freistoß knapp (9.). Die Defensive um den Spielführer Hannovers bewies ansonsten Zweikampfstärke.
Nicht in den Griff bekamen die Niedersachsen dennoch Kyereh und Hartel. Nach der nächsten Aktion der beiden schoss der Mittelfeldmann aus guter Position am Ende klar drüber (19.). Der Ghanaer dagegen sorgte mit seiner Hereingabe, die knapp an der Torlinie vorbeiging, für Gefahr (25.). Hannovers erster Torschuss durch Teuchert stellte Heim-Keeper Vasilj nicht vor Probleme (29.).
St. Pauli zu harmlos - Nur Kaiser nutzt Hannovers Chancen
Diese bekam St. Pauli kurz vor der Pause dann: Erst nutzte Kerk die Riesenchance aufs 1:0 nicht (38.), doch wenig später staubte Kaiser ab (40.). Die Hamburger, die durch Kyereh die Antwort verpassten (43.), hatten nach einem Fehler in der Hintermannschaft sogar noch einmal Glück und Keeper Vasilj, der gegen den völlig freistehenden Teuchert stark parierte (44.). Insgesamt kam von St. Pauli ab Mitte der zweiten Hälfte zu wenig.
Kerk erhöht hochverdient, auch Stolze trifft
Der zweite Durchgang begann sogar noch furioser als der erste endete. St. Pauli wollte zunächst Druck entfachen. Das gelang aber Hannover, das in Person von Kerk nicht an Vasilj vorbeikam (48.) und auch einen Fehler des Keepers nicht nutzen konnte (49.). Die Hamburger verzeichneten durch Burgstallers Kopfball (52.) eine Gelegenheit - lagen wenig später aber mit 0:2 zurück: Kerk lupfte das Leder über Vasilj, nachdem dieser stark gegen Beier pariert hatte (57.). Es war der Höhepunkt einer starken Phase des Spiels seit Wiederanpfiff.
Der 23. Spieltag
Was der Partie weiter fehlte, war eine Reaktion der Kiez-Kicker, die im intensiven Spiel immer weniger zur Entfaltung kamen. Hannover verteidigte stark. Es war den Mannschaften jedoch anzumerken, dass es ihnen so langsam an Kraft fehlte. In Minute 72 kam es für das Schultz-Team noch dicker - weil Medic unglücklich genau für Stolze auflegte, der auf 3:0 erhöhte.
Doppelter Fehlschuss vom Punkt für St. Pauli
Es kam in der Schlussphase so gesehen noch schlimmer für St. Pauli: Burgstaller scheiterte zunächst vom Punkt an Zieler (79.). Der Elfmeter wurde nach Videobeweis wiederholt, doch auch Kyereh vergab und schoss ans Aluminium (81.). In der zweiten Minute der Nachspielzeit vergab Hannovers Joker Mainia gar noch das 4:0.
Die Kiez-Kicker verloren damit erstmals im elften Heimspiel dieser Saison - gegen ein starkes Hannover, das auf Platz 12 sprang. St. Pauli rutschte auf Rang vier ab. Eben auch, weil die Niedersachsen ein Angstgegner bleiben (nur eine der letzten neun Begegnungen gewannen die Hamburger).
St. Pauli gastiert am Samstag (13.30 Uhr) beim FC Ingolstadt. Hannover empfängt bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) Besuch aus Kiel.