Hart am Mann: Sead Mehic (r.) bringt Florian Bruns zu Fall. picture-alliance
St. Paulis Trainer Holger Stanislawski nahm nach dem 1:2 in Koblenz drei Startelfänderungen vor: Pliquett stand für den noch nicht vollständig genesenen Stammkeeper Hain im Tor, Borger war nicht im Kader. Brunnemann und Sismanoglu verdrängten darüber hinaus Weigelt und Sako auf die Bank. Tomas Oral musste auf Frankfurter Seite Kapitän Barletta (Gelbsperre) ersetzen, Ledesma rückte in die Viererkette. Außerdem begannen im Vergleich zum 1:1 gegen Ingolstadt Kreuz und Bencik für Mikolajczak und Junior Ross (beide Bank).
Auch wenn die Anfangsphase am Millerntor nicht gerade vor Präzision und Kombinationsfreude strotzte, ließen die ersten Großchancen nicht lange auf sich warten. St. Pauli machte den Anfang in Person von Kalla, der Ludwigs Flanke in der rechten Strafraumhälfte mit vollem Risiko volley nahm und an die Latte knallte (7.)! Der FSV, bis dahin vor allem in der Defensive beschäftigt, antwortete acht Minuten später: Cencis Kopfball infolge Youssef Mokhtaris Freistoßflanke schlug Bruns für den geschlagenen Pliquett gerade noch vor der Linie aus dem Strafraum.
Der 34. Spieltag
Das war es dann aber auch erst einmal an Unterhaltung für die Zuschauer, das Niveau der Partie nahm immer weiter ab. St. Pauli machte zu viele Fehler, bei den Gästen kam hinzu, dass bei Ballbesitz einfach zu wenige Spieler aufrückten. Offenbar hemmte die Sorge vor einem Rückstand angesichts der Tabellensituation zu sehr. Gegen Ende der ersten Hälfte zogen die Hausherren das Tempo noch einmal an, sorgten wieder für Gefahr im Frankfurter Sechzehner - und gingen in Führung: Brunnemann zog die Aufmerksamkeit auf sich und setzte dann den startenden Ebbers schön ein. Allein vor Klandt versenkte St. Paulis einzige Spitze die Kugel im rechten Eck zum durchaus verdienten 1:0-Halbzeitresultat (44.).
Noch musste Frankfurt nicht wirklich zittern, die Konkurrenz lag zur Pause ebenfalls geschlossen zurück. Mit den Ergebnissen auf den anderen Plätzen musste sich der FSV aber zunehmend beschäftigten, St. Pauli erhöhte nämlich auf 2:0: Ebbers bekam an der Strafraumgrenze von Bruns den Ball zurück und platzierte ihn am Ende volley unter starker Bedrängnis genau im rechten unteren Eck. Doppelpack (52.)!
Und dieses Tor zog den Frankfurtern endgültig den Zahn. Zwar antworteten sie mit ein paar Offensivaktionen, wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht. St. Pauli musste sich, ohne den Eindruck zu vermitteln, sich voll zu verausgaben, keine Sorgen um die Führung machen. Nur bei Cencis Kopfball in Rücklage durfte und musste Pliquett sein Können noch einmal zeigen (74.). Am Ende gab es also nur frohe Gesichter am Millerntor: St. Pauli verabschiedete sich mit einer ordentlichen Leistung in den Sommerurlaub, der FSV feierte den Klassenerhalt. Und das mit nur einem einzigen Auswärtssieg bei 17 Versuchen.