Bundesliga

Matthias Ginter: Hütters vielsagende Einwechslung

Gladbachs Trainer lässt die Tür für Ginter offen

Sommers Studium zahlt sich aus - Hütters vielsagende Einwechslung

Ein Zeigefinger für jede Elfmeter-Parade: Yann Sommer.

Ein Zeigefinger für jede Elfmeter-Parade: Yann Sommer. Borussia Moenchengladbach via Getty Images

Yann Sommer stand noch beim FC Basel unter Vertrag, als letztmals ein Bundesliga-Torhüter zwei Elfmeter in einem Spiel parierte. Im Februar 2014 war das, Nürnbergs Raphael Schäfer behielt damals gegen die Braunschweiger Domi Kumbela und Ermin Bicakcic die Oberhand. Der Unterschied: Schäfer rettete den Franken drei Punkte, Sommer ging trotz seiner exzellenten Paraden geschlagen vom Platz.

"Es ist ein enttäuschendes Resultat zum Schluss", stellte der Schweizer nach dem 1:2 gegen Leverkusen bei "Sky" ernüchtert fest. "Wir stehen da und die Situation ist die, in der wir sind." Nur vier Punkte Vorsprung hat Mönchengladbach auf den Relegationsplatz. Den hatten die Fohlen am Saisonende inne, als sie zum letzten Mal nach 19 Spielen weniger Punkte auf dem Konto hatten als aktuell (22).

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Immerhin Sommer sorgte als insgesamt 16. Keeper der Bundesliga-Geschichte mit zwei Elfmeter-Paraden in einem Spiel für eine positive Geschichte des Tages aus Gladbacher Sicht. Die beiden sehenswerten Paraden gegen zwei nicht gerade schlecht getretene Strafstöße waren offenbar kein Zufall. "Natürlich studiert man die Spieler", erklärte Sommer zu den Leverkusener Schützen Patrik Schick und Kerem Demirbay, zu dem er sagte: "Ich habe ihn ein bisschen studiert und gesehen, dass er viele Elfmeter in die Ecke schießt. Deshalb habe ich mich so entschieden."

Klares Signal: Hütter bringt Beyer statt Ginter

Eine andere Entscheidung rund um die Gladbacher hatte hingegen für zusätzlichen Zündstoff gesorgt. Matthias Ginter stand nicht in der Startformation. Und nachdem Trainer Adi Hütter vor Beginn der Partie bereits Stellung zur Personalie bezogen hatte, tätigte der Österreicher im zweiten Durchgang noch einen vielsagenden Wechsel: Als er in der 70. Minute Tony Jantschke vom Feld nahm, brachte er nicht etwa den deutschen Nationalverteidiger Ginter, sondern wechselte in Jordan Beyer einen anderen Innenverteidiger ein.

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Eine klare Aussage hierzu vermied Hütter nach Spielschluss, sagte aber, nachdem "Sky"-Experte Lothar Matthäus den Wechsel ansprach: "Ihr macht es euch viel zu einfach. Ich werde nie einen einzelnen Spieler vor der Kamera kritisieren." Explizit machte Hütter das auch am Samstag nicht,  ließ aber zumindest fallen, dass man auch mit Ginter in der Startelf "in vier Spielen 17 Tore bekommen" habe. Von Beginn an habe er Marvin Friedrich statt Ginter gebracht, weil der Neuzugang "ein Spieler für die Zukunft" sei.

Ginter ist das bekannt nicht - und das Signal der doppelten Nicht-Berücksichtigung ist auch klar. Abschreiben wollte Hütter seinen einstigen Abwehrchef dennoch nicht. "Ginter ist ein guter Spieler und ich habe nicht gesagt, dass die Tür zu ist", sagte der Coach. "Wir müssen mit oder ohne ihn aus der Situation rauskommen."

mib

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