Club-Trainer Gertjan Verbeek stellte im Vergleich zum 1:0-Sieg in Augsburg zweimal um: Für Petrak und Mak rückten Frantz und Gebhart in die Anfangsformation.
Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht musste nach dem 4:2-Erfolg gegen den HSV auf Stammkeeper Davari (Schulterverletzung), Elabdellaoui (Leistenprobleme) und Bellarabi (Gelbsperre) verzichten. Dafür kamen Petkovic (Tor), Pfitzner und Kumbela zum Zug.
Die Eintracht begann mutig, griff die Hausherren bereits in der gegnerischen Hälfte an und störte so den Aufbau - auch weil Frantz als erste Anspielstation vor der Abwehr fast komplett aus dem Spiel genommen wurde - des nervös startenden Kontrahenten effektiv. Und die Lieberknecht-Elf versprühte Gefahr: Nielsen rief erstmals Schäfer auf den Plan (14.), der Sekunden später Glück hatte, dass der frei vor ihm auftauchende Kumbela das Tor um Zentimeter verfehlte (15.).
Der Club hatte mehr Ballbesitz, der allerdings vornehmlich in der eigenen Hälfte zustande kam. Struktur war bei den ängstlichen Franken kaum zu sehen, das Zentrum war gegen zweikampfstarke Niedersachsen dicht, das Flügelspiel lahmte. Petkovic verlebte einen ruhigen Arbeitstag, lediglich Kiyotake prüfte den Keeper (24.). Gefährlicher blieben die Löwen, die einfach mehr investierten. Kumbela schoss nach einem Konter knapp daneben (30.).
Kumbela trifft - und scheitert
Es sollten aufregende Minuten bis zur Pause folgen: Nach Pfitzners Steilpass kam Nielsen im Laufduell mit Nilsson zu Fall - Referee Siebert zückte "Rot" (32.). Verbeek brachte Petrak für Gebhart (34.), in derselben Minute nickte Kumbela, nicht eng genug markiert von Feulner, Theuerkaufs Ecke im Zentrum zur verdienten Führung der Gäste ein.
Beim Club funktionierte bis zur Pause nichts mehr. Symptomatisch, dass Frantz' Zuspiel zu Schäfer bedrängt von Kumbela misslang. Der Keeper kam raus, Kumbela stürzte - nur Gelb für den Schlussmann und Elfmeter! Der Torschütze trat selbst an, aber Schäfer parierte, der Schlusspunkt einer turbulenten ersten Hälfte (41.).
Der 22. Spieltag
Verbeek brachte mit Wiederanpfiff Pekhart für Hlousek - was für ein glückliches Händchen! Elf Sekunden waren gespielt, und schon klingelte es: Pinola spielte hoch auf Pekhart, der per Kopf auf Drmic ablegte. Der Schweizer leitete weiter auf Kiyotake, der aus 20 Metern hoch ins Netz knallte.
Und der Club nutzte die Braunschweiger Konfusion gnadenlos mit dem nächsten Angriff aus: Drmic spielte steil nach halbrechts zum völlig blank stehenden Pekhart, der per Flachschuss aus 15 Metern Petkovic keine Abwehrchance ließ (47.).
Schäfer, immer wieder Schäfer!
Die Eintracht schüttelte sich nach den beiden Wirkungstreffern - und kam, drückte den FCN in dessen eigene Hälfte. Schäfer parierte zweimal famos gegen Kessel (52.) und Hochscheidt (54.), Nielsen nickte knapp über den Balken (62.). Die Partie war nichts für schwache Nerven - und sollte es bleiben: Pinola foulte Nielsen, wieder zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Diesmal übernahm Bicakcic die Verantwortung, aber wieder blieb Schäfer Sieger (63.)!
Der Club stemmte sich nach Kräften den Angriffswellen des Gegners entgegen, setzte offensiv vereinzelt Nadelstiche: Wie Pekhart, der sich gegen Reichel in den Strafraum wühlte und gefoult wurde - Strafstoß Nummer drei sollte folgen und die Dramaturgie weiter steigern: Kiyotake trat an, Petkovic lenkte den Ball an den Innenpfosten, von dort prallte die Kugel ins Feld zurück (68.).
Mit Pogatetz für Kiyotake verstärkte Verbeek direkt nach dem vergebenen Strafstoß die Defensive. Der Eintracht fehlte es an Klarheit, die Lieberknecht-Elf bekam ihre Angriffe nur selten zu Ende gespielt. Der Club verteidigte mit Mann und Maus, geriet nur noch selten in Gefahr. Angha blockte Ademi (84.), Kessel traf am Elfmeterpunkt den Ball nicht richtig (87.) - und dann warfen glückliche Nürnberger nach drei Minuten Nachspielzeit die Arme in die Höhe.
Der 1. FC Nürnberg muss am Samstag (15.30 Uhr) den schweren Gang nach Dortmund antreten. Die Eintracht aus Braunschweig empfängt zeitgleich Borussia Mönchengladbach.