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Solskjaer gibt sich trotzig - und will mehr wie Tyson Fury sein

Varane und Martial vor dem Spurs-Spiel wieder fit

Solskjaer gibt sich trotzig - und will mehr wie Tyson Fury sein

Gibt noch nicht auf: United-Coach Ole Gunnar Solskjaer.

Gibt noch nicht auf: United-Coach Ole Gunnar Solskjaer. imago images/PA Images

Die Nachwehen der unterirdischen Vorstellung bei der 0:5-Schmach gegen den FC Liverpool fielen erwartungsgemäß heftig aus. Spekulationen über Solskjaers Zukunft im Old Trafford (keine) und seinen möglichen Nachfolger (Conte), Berichte, die Spieler zweifelten an seinen Fähigkeiten als Trainer, er habe den viel beschworenen dressing room verloren - der Norweger hat in seinem Leben gewiss schon leichtere Tage erlebt. Am Freitag gab er sich dennoch kämpferisch.

"Ich habe hier als Spieler und Trainer schon einige schlechte Momente durchlebt. Ich hatte mit Rückschlägen zu kämpfen, und es gab mindestens zwei oder drei Krisen, seitdem ich hier Trainer bin", konstatierte der 48-Jährige, dessen Job nach nur einem Punkt aus den letzten vier Liga-Spielen und dieser Vorstellung gegen Liverpool mehr als nur ein wenig in Gefahr ist. "Aber eins kann ich sagen: Ich werde immer versuchen, so gut es geht zurückzuschlagen."

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All die Meinungen und Berichte, schön und gut. Aber denkt euch keine Lügen über meine Spieler und mich aus.

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Daran, dass die Leistung gegen Liverpool inakzeptabel gewesen sei, bestehe kein Zweifel, stellte Solskjaer klar. Dennoch gebe es eine Grenze: "All die Meinungen und Berichte, schön und gut. Aber denkt euch keine Lügen über meine Spieler und mich aus."

Paul Pogba hatte über seine Social-Media-Kanäle unter der Woche Berichte, er habe nach dem 0:5 nicht mit Solskjaer geredet und seine Vertragsgespräche auf Eis gelegt, als Fake News bezeichnet: "Große Lügen, um Überschriften zu machen", schrieb der Franzose, der 15 Minuten nach seiner Einwechslung Rot gesehen hatte. "Paul kam zu mir und war wütend", berichtete Solskjaer: "Wir akzeptieren es nicht, wenn sich Lügen ausgedacht werden."

Varanes Rückkehr als Hoffnungsschimmer

Das Auswärtsspiel bei Tottenham Hotspur am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wird Pogba gesperrt verpassen. Alle anderen Profis sind einsatzbereit, wie Solskjaer verkündete - und damit auch die zuletzt verletzten Raphael Varane und Anthony Martial. Vor allem Varanes Rückkehr ist ein Hoffnungsschimmer für die Abwehr des Rekordmeisters, die ihren Namen zuletzt nur selten verdiente.

Bei den Spurs soll United nicht wieder wie ein "sturzbetrunkener Boxer" (Solskjaer) agieren, der in der ersten Runde zu Boden geschlagen wird. "Wir hatten eine Chance (durch Bruno Fernandes, Anm. d. Red.), wir fingen ein Tor ein und wollten es wieder geraderücken. Dabei sind wir gegen ein gutes Team zu offen und zu hektisch vorgegangen", analysierte Solskjaer noch einmal den Liverpool-Auftritt - und bemühte einen weiteren Box-Vergleich: "Man sieht (Box-Weltmeister) Tyson Fury, wenn er mehrfach zu Boden geht. Es ist beeindruckend, wie gefasst und ruhig er bleibt, wenn er am Boden ist. Er zählt bis sechs, sieben, acht - dann steht auf und macht weiter. Wir sind zu früh aufgestanden und wollten es wieder hinkriegen."

Tyson Fury oder der betrunkene Kirmesboxer? Bei Solskjaers United weiß man letztlich nie, wen von beiden man bekommt.

ski

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