2. Bundesliga

Auf nach Sevilla: Hertha streicht Lukebakio von Gehaltsliste

Belgischer Nationalstürmer war heißer Verkaufskandidat

Sevilla schnappt zu: Hertha streicht Lukebakio von der Gehaltsliste

Dodi Lukebakio verlässt Hertha BSC.

Dodi Lukebakio verlässt Hertha BSC. IMAGO/Sebastian Frej

Es war ein offenes Geheimnis, dass Dodi Lukebakio Verkaufskandidat Nummer eins bei Hertha BSC ist. Immerhin gehörte der im Sommer 2019 für 20 Millionen Euro vom FC Watford an die Spree gekommene 25-Jährige auch zu den Großverdienern im Kader der Alten Dame, sein Vertrag hatte noch eine Laufzeit bis Juni 2024. Doch nach dem Abstieg sahen sich die Hertha-Bosse genötigt, die aus dem Ruder gelaufenen Personalkosten zu reduzieren.

Und es gab auch durchaus Interessenten für Lukebakio: So sollen Inter Mailand, Ajax Amsterdam, Olympique Lyon, Royal Antwerp und auch der FC Villarreal ihre Fühler ausgestreckt haben. Doch ein Abschluss kam zunächst nicht zustande - auch, weil Hertha aus den oben genannten Gründen auf den finanziellen Forderungen beharrte und deshalb zum Beispiel Besiktas Istanbul abblitzen ließ.

Einzig der FC Burnley war zunächst bereit, die gewünschte Summe zu bezahlen. Zwischen den Vereinen soll auch schon vieles geklärt worden sein, einzig der Spieler sträubte sich noch, da Burnley nicht international vertreten ist. Und Lukebakios Wunschvorstellung war es, sich auf europäischer Ebene zu präsentieren.

Sein Zögern hat sich nun ausgezahlt: Denn in den Poker stieg dann auch der FC Sevilla ein - und konnte gleich mit vollem Einsatz mitmischen, immerhin spielen diese dank ihres Europa-League-Triumphs 2023 (4:1 i.E. über die AS Rom) in dieser Saison in der Champions League. Eine Konstellation, die endlich alle drei Parteien zufriedenstellte, Lukebakio unterschrieb bei den Andalusiern einen Fünfjahresvertrage. Angaben zu Ablösesumme wurden nicht gemacht. 

Zur Wahrheit gehört auch, dass sich alle Beteiligten im Klaren waren, dass unser Weg enden wird.

Benjamin Weber

"Die fußballerischen Qualitäten von Dodi sind unbestritten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich alle Beteiligten seit Beginn der Saison im Klaren waren, dass unser gemeinsamer Weg enden wird", gibt Berlins Sportdirektor Benjamin Weber in einer Vereinsmitteilung offen zu. Derweil verriet Lukebakio, dass die Berliner stets einen Platz in seinem Herzen haben werden - und das nicht ohne Grund. "Hertha ist der Verein, für den ich mit Abstand am meisten Pflichtspiele absolviert habe. Deswegen wird da immer eine Verbindung bleiben."

Hertha treibt Umbau voran

2019 kam der belgische Internationale (8 Länderspiele) an die Spree und brachte es anschließend auf 100 Spiele, 28 Tore und 18 Vorlagen für die "Alte Dame". Zwischenzeitlich spielte der Linksfuß aber auch leihweise beim VfL Wolfsburg, weitere Stationen in seiner Vita sind Fortuna Düsseldorf,  Watford, Sporting Chaleroi, Toulouse und der RSC Anderlecht - und nun kommt Sevilla dazu. 

Hertha indes hat mit dem Transfer den Umbau im Kader weiter vorangetrieben. Erst kürzlich hatten Marco Richter (zum 1. FSV Mainz 05) und Suat Serdar (auf Leihbasis zu Hellas Verona) den Zweitligisten verlassen. Teile der Einnahmen aus dem Lukebakio-Transfer dürften reinvestiert werden. Vielleicht ist nun sogar eine Lösung bei Wunschkandidat Diego Demme möglich. Der ehemalige Nationalspieler in Diensten Napolis soll das defensive Mittelfeld verstärken, die Differenzen zwischen Hertha und Napoli waren - bisher - allerdings zu groß.

jer, drm

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