2. Bundesliga

Hertha BSC: Senat stundet die Miete fürs Olympiastadion

Das Land Berlin kommt dem Absteiger entgegen

Senat stundet Hertha die Miete fürs Olympiastadion

In der Bundesliga waren für das Olympiastadion noch etwa 300.000 Euro Miete pro Heimspiel fällig.

In der Bundesliga waren für das Olympiastadion noch etwa 300.000 Euro Miete pro Heimspiel fällig. imago/Bernd König

Hertha hatte im Rahmen des Lizenzierungsprozesses bis zum 7. Juni die von der DFL geforderten Unterlagen und Sicherheiten einzureichen. Bestandteil dieser fristgerecht eingereichten Unterlagen war nach kicker-Informationen auch eine zu diesem Zeitpunkt bereits getroffene Vereinbarung zwischen der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und dem finanziell schwer angeschlagenen Klub.

Demnach stundet der Senat Hertha bei entsprechender Verzinsung die für die kommende Zweitliga-Saison anstehende Stadionmiete in einer Gesamthöhe von etwa 2,9 Millionen Euro (ca. 170.000 Euro pro Heimspiel) - ein wichtiges Puzzleteil im Kampf um die Lizenz, die über Wochen in Gefahr war. Am 12. Juni hatte die DFL mitgeteilt, allen 36 sportlich qualifizierten Bewerbern für die Bundesliga und die 2. Liga die Lizenz zu erteilen - auch Hertha BSC.

Für die Betreibergesellschaft Olympiastadion Berlin GmbH ist Hertha der wichtigste Mieter, in der Bundesliga waren pro Heimspiel etwa 300.000 Euro Miete fällig. Ein Lizenzentzug des Klubs und ein möglicher Absturz in die Regionalliga, in der Hertha eher nicht im Olympiastadion gespielt hätte, wären wirtschaftlich ein schwerer Schlag für die Olympiastadion Berlin GmbH gewesen.

Das Land Berlin kam Hertha als Ankermieter des Olympiastadions in der Vergangenheit bereits mehrfach entgegen. Nach dem Bundesliga-Abstieg 2010 etwa hatte der Senat dem Klub ebenfalls die komplette Miete für die folgende Zweitliga-Saison gestundet, damals 2,55 Millionen Euro. Auch nach dem Abstieg 2012 gab es eine Stundungsvereinbarung, mit der der Senat Hertha half.

Hertha plant Umzug in eine eigene Arena für 2030

Hertha spielt seit Bundesliga-Gründung 1963 im Olympiastadion - und wird dies nach Lage der Dinge mindestens noch sieben Jahre tun. Der bis 2025 laufende Mietvertrag beinhaltet eine Option auf Verlängerung um weitere fünf Jahre. Zielmarke des Klubs für den Auszug in eine eigene Arena ist derzeit das Jahr 2030. Für die Stadion-Neubau-Pläne wurde im Oktober 2022 eine Experten-Kommission ins Leben gerufen, die aktuell die Machbarkeit auf dem Olympiapark-Gelände prüft und im Verlauf des Jahres 2023 eine finale Einschätzung dazu abgeben will.

An der Dringlichkeit eines Arena-Neubaus lassen die Klub-Verantwortlichen trotz des Absturzes in die Zweitklassigkeit keinen Zweifel. In einem kicker-Interview hatte Hertha-Präsident Kay Bernstein zu Wochenbeginn gesagt: "Der Abstieg ändert nichts an der Notwendigkeit dieses Zukunftsprojekts."

Steffen Rohr

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