Bundesliga

Schwolow nicht im Kader: Korkut setzt "auf die Unbekümmertheit der jungen Torhüter"

Kreativmänner Serdar und Richter nur auf der Hertha-Bank

Schwolow nicht im Kader: Korkut setzt "auf die Unbekümmertheit der jungen Torhüter"

Stellte nach einer intensiven Trainingswoche so einige Male um: Hertha-Coach Tayfun Korkut.

Stellte nach einer intensiven Trainingswoche so einige Male um: Hertha-Coach Tayfun Korkut. IMAGO/Jan Huebner

Unruhe im Umfeld, Ärger bezüglich Investor Lars Windhorst, der unter Druck stehende Trainer Tayfun Korkut, Punktzwang in Gladbach: Die Krise bei Hertha BSC hat sich in den letzten Tagen einmal mehr zugespitzt.

Mittendrin musste der Coach sein Team mit intensiver Trainingsarbeit auf die Fohlenelf, die selbst unter Punktzwang ins Heimspiel ging, vorbereiten - und Entscheidungen treffen. So einige Wechsel (sechs) wurden es am Ende. Im Vergleich zum desaströsen 1:4 in der Vorwoche gegen Eintracht Frankfurt rückte etwa Abwehrspieler Linus Gechter neu in die Startelf und war Teil einer taktisch verordneten Dreierreihe. Auch Marvin Plattenhardt, Niklas Stark und Santiago Ascacibar waren neu in der Anfangsformation - wie Isak Belfodil und Davie Selke vorn.

Überraschend hierbei: Abgesehen von Belfodil und Selke war der gesamte Rest eher dem defensiven Spektrum zugeordnet. Und teure Sommerneuzugänge wie Suat Serdar und Marco Richter saßen genauso wie auch Kapitän Dedryck Boyata auf der Bank.

Warum ist Schwolow gar nicht im Kader?

Für Geschäftsführer Fredi Bobic, der sich vor dem Gastspiel in Gladbach im TV-Interview mit "Sky" präsentierte, spielten in jedem Fall die "richtigen" Spieler. Also die, die die im Bundesliga-Keller notwendige Emotionalität und Bereitschaft an den Tag legen: "Das sind auf jeden Fall die, die diese Woche sehr gut trainiert haben. Die, die alles reingehackt haben. Die in der Mischung jetzt für den Trainer einfach am besten passt zu diesem Spiel."

Stellte sich nur noch eine Frage: Denn wie im Vorfeld bereits bekanntgeworden war, fehlte der im Sommer 2020 für sieben Millionen vom SC Freiburg als neuer Stammkeeper geholte Alexander Schwolow (zuletzt zwei Spiele nach Corona-Infektion außen vor) gänzlich im Kader der Alten Dame. Doch nun wäre 29-jährige Schlussmann wieder fit gewesen.

Korkut entschied sich aber zum dritten Mal in Folge für den jungen und zukünftigen Dortmunder Marcel Lotka (20), der zuletzt 0:3 in Freiburg und 1:4 gegen Frankfurt verloren hatte, im Kasten der Hauptstädter - und setzte den 22-jährigen Dänen Oliver Christensen auf die Bank. Warum? "Gut, das sind einfach jetzt Gesamteindrücke gewesen, die natürlich eine Rolle gespielt haben seit ich da bin", so Korkut. "Und dann ist es natürlich auch, muss ich sagen, ein Stück weit Bauchgefühl. Ich setze auch auf die Unbekümmertheit der jungen Torhüter. Und Marcel hat es gut gemacht die letzten beiden Spiele, ist im Rhythmus."

Korkut hätte einen Satz am liebsten nicht gehört

Mit der Klartext-Ansage von Hertha-Manager Fredi Bobic vor dem Abstiegskampf-Duell ("Wir müssen am Wochenende punkten") hatte Korkut im Übrigen keine Probleme. "Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass ich so einen Satz nicht hören müsste", so der Coach. "Das ist aber sein gutes Recht."

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