Schweden-Coach Peter Gerhardsson musste nach dem 5:0 gegen Portugal zweimal tauschen, nachdem es zuletzt in seinem Team und Stab mehrere Corona-Infektionen gegeben hatte. Glas und Andersson wurden durch Sembrant und Nilden ersetzt und standen - ebenso wie Kullberg - nicht im Kader.
Belgiens Trainer Ives Serneels wechselte im Vergleich zum 1:0 gegen Italien dreimal. Statt Vangheluwe, Dhont und Eurlings (alle Bank) begannen Deloose, de Neve und Minnaert.
Blackstenius fehlen Zentimeter
Frauen-Europameisterschaft, Viertelfinale
Schweden hatte von Beginn an mehr vom Spiel und kam schnell auch zu Chancen. Angeldal zwang erst Keeperin Evrard zu einer Parade (6.) und verzog wenig später knapp (11.). Mitte der ersten Hälfte gingen die Skandinavierinnen dann vermeintlich folgerichtig in Führung. Doch der Treffer der von Asllani mustergültig freigespielten Blackstenius wurde nach VAR-Check revidiert, weil sie offenbar hauchdünn im Abseits stand (25.).
Zumindest ab und an kamen die Belgierinnen zu Entlastungsangriffen. Die einzig recht gute Chance hatte Vanhaevermaet mit einem noch leicht abgefälschten Distanzschuss (31.). Insgesamt blieb Schweden aber überlegen (15:1 Torschüsse in der ersten Hälfte). Blackstenius scheiterte nach einem Eckball gleich zweimal aus ganz kurzer Distanz (34.). So blieb es zur Halbzeit beim torlosen Remis.
Sembrant sorgt für die Entscheidung
In der zweiten Hälfte bot sich dann ein ähnliches Bild: Schweden agierte deutlich überlegen, kam jedoch nun nicht mehr so häufig zu klaren Chancen. Angeldal war es in der 61. Minute, die das erste Highlight aus der Distanz setzte. Schon in den letzten 20 Minuten musste Evrard gegen Blackstenius aus kurzer Distanz erneut ihr ganzes Können aufbieten. Belgien konterte nur selten, die Eingewechselte Dhont traf in der 82. Minute das Außennetz.
Obwohl das Torschussverhältnis am Ende sogar 33:3 betrug, rechnete in den Schlussminuten jeder mit einer Verlängerung. Doch das goldene Tor aus Sicht der Schwedinnen fiel doch noch! Sembrant sorgte nach einem Eckball für die Entscheidung, nachdem die starke Evrard zuvor einmal mehr gegen Björn noch parierte hatte (90.+2).
Schweden trifft im ersten Halbfinale am Dienstag (21 Uhr) in Sheffield auf Gastgeber England, das sich am Mittwoch mit 2:1 nach Verlängerung gegen Spanien durchgesetzt hatte.