Bundesliga

Schuhen: "Verständnis, selbst wenn mal einer pöbelt …"

Lilien-Profis und Fans demonstrieren weiter Geschlossenheit

Schuhen: "Verständnis, selbst wenn mal einer pöbelt …"

Zeigte Verständnis für den Frust des Darmstädter Anhangs nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg: Torhüter Marcel Schuhen.

Zeigte Verständnis für den Frust des Darmstädter Anhangs nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg: Torhüter Marcel Schuhen. IMAGO/Lobeca

Der Kontakt mit den eigenen Fans kann für Fußballprofis nach Niederlagen durchaus mal unangenehm ausfallen. Zumal wenn die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz rangiert wie aktuell Darmstadt 98. Nach dem letzten Heimspiel des Jahres 2023 wurden am Böllenfalltor auch Marcel Schuhen, der in Vertretung des erkrankten Fabian Holland die Kapitänsbinde trug, und Kollegen vor der Fantribüne ins Gebet genommen. Allerdings auf eine Art und Weise, die bei den Profis gut angekommen ist.

"Es hat die emotionale Seite der Fans gezeigt", berichtete Schuhen anschließend, "aber sie machen das trotzdem wunderbar, konstruktiv und gut vorbereitet." Eine Bestandsaufnahme, die bisher für die gesamte Hinrunde gilt, angefangen schon mit dem 0:3-Pokalaus bei Regionalligist Homburg unmittelbar vor Liga-Start, auf das die Lilien-Fans bereits aufbauend reagierten.

Der Keeper beweist Einfühlungsvermögen für die Perspektive des Anhangs

An diesem Samstag nun, berichtet Schuhen, "haben sie uns noch einmal eingestimmt auf das, was kommt. Das ist einfach wichtig, weil es nur gemeinschaftlich geht." Wobei auch der Torhüter selbst bemerkenswertes Einfühlungsvermögen in die Perspektive der Anhänger unter Beweis stellte: "Letztlich geht es den Jungs ja nicht anders als uns. Aber wir stehen nicht auf der Tribüne und können jemanden anschreien, sondern haben das Privileg, auf dem Platz zu stehen."  

Wenn der Ton von den Rängen dann auch mal etwas rauer werde, sei das durchaus akzeptabel, findet Schuhen. "Wenn man einen Verein liebt als Fan, und es läuft nicht, dann kann ich jeden Unmut verstehen. Selbst wenn vielleicht mal einer pöbelt. Es geht um ihren Verein, und das ist auch unser Verein. Das merken die Jungs aber auch, sonst wäre es vielleicht ungemütlicher."

Die Frage, ob sich nach dem Aufstiegsjubel im Sommer die Stimmung am Bölle bei anhaltendem Misserfolg drehen könnte, ist fürs erste klar beantwortet: Auch in der sportlichen Krise bleibt Geschlossenheit in Darmstadt ein Trumpf.

Thiemo Müller

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