Matip trifft die Latte
Schalkes Trainer Jens Keller veränderte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 in Bukarest auf drei Positionen: Boateng, Draxler und Matip begannen für Aogo (Kreuzbandriss), Meyer und Santana. Stuttgarts Coach Thomas Schneider nahm nach der 0:2-Pleite in Mönchengladbach nur eine personelle Veränderung vor: Traoré durfte für Leitner ran.
Noch vor dem Anpfiff wurden die S04-Fans via Videowürfel positiv überrascht, denn die Vertragsverlängerung von Eigengewächs Meyer bis 2018 wurde bekannt gegeben. Auf dem Rasen überraschte dagegen der VfB in der Anfangsphase, denn die Schwaben drängten sofort frech nach vorne. Vor allem die flinken Außen Traoré und Werner sorgten mit schnellen Antritten und Dribblings für Gefahr. Nach ersten Halbchancen nach ruhenden Bällen (Rausch, 4.; Farfan, 12.) wurde Schalke stärker und übernahm die Spielkontrolle. Matip köpfte eine Farfan-Ecke aus kurzer Distanz an die Latte (13.), Szalai prüfte VfB-Torwart Ulreich mit einem Kopfball (18.) und auch Höwedes köpfte einen weiteren Standard nur knapp am linken Pfosten vorbei (18.).
Werner scheitert, Farfan nicht
Durch die Drangphase der Gelsenkirchener verlor Stuttgart den Faden und konnte lange keinerlei vernünftige Angriffe mehr starten. Erst nach einer halben Stunde meldeten sich die Gäste mit einer Großchance zurück. Nach Balleroberung von Ibisevic im Mittelfeld schaltete Maxim sofort um und schickte den pfeilschnellen Werner auf die Reise. Der Flügelflitzer ließ zwei Gegenspieler stehen, tauchte frei vor Fährmann auf, setzte seinen Schuss aber haarscharf am linken Pfosten vorbei (31.).
Die Strafe für diesen ausgelassenen Hochkaräter folgte auf dem Fuß. Schwaab unterlief ein folgenschwerer Rückpass, den Draxler abfing, sich durch drei Stuttgarter hindurch dribbelte und dann Mitspieler Farfan in Szene setzte. Der Peruaner zog aus 13 Metern aus rechter Position ab - Ulreich war zwar noch dran, doch der Ball schlug trotzdem im linken Eck ein (34.). Bis zum Halbzeitpfiff nahm Stuttgart zwar noch einmal Fahrt auf, doch Schalke stand gut geordnet und hielt die Gäste so erfolgreich vom eigenen Tor fern.
Farfan schnürt den Doppelpack vom Punkt
Der 14. Spieltag
Direkt nach dem Seitenwechsel rückte Schiedsrichter Michael Weiner in den Vordergrund. Als Draxler an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor einen Pass empfing und Gentner von hinten in den Zweikampf ging, sank der Schalker nach einem leichten Kontakt zu Boden. Weiner entschied auf Strafstoß (46.). Farfan trat zum Elfmeter an und verwandelte diesen sicher mit einem Flachschuss ins rechte Eck (47.).
Nach diesem erneuten Rückschlag erhöhte Stuttgart die Schlagzahl, spulte viele Kilometer ab. Sturmtank Ibisevic, der kaum mit Bällen gefüttert wurde, ließ sich immer wieder ins Mittelfeld fallen, um die Mannschaftsteile besser zu verknüpfen. Die Flügelspieler Traoré und Werner wechselten hin und wieder die Seiten, um Verwirrung zu stiften. Davon ließen sich die Knappen aber kaum beeindrucken. Die Gelsenkirchener standen kompakt und sicher.
Jones-Hammer macht alles klar
Schneider reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte mit Sararer und Leitner zwei Offensivspieler (63.). Zwar kontrollierten die Schwaben nun das Spiel, entwickelten dabei aber keinerlei Durchschlagskraft. Im Mittelfeld fehlte es weiterhin an zündenden Ideen, um den Abwehr-Beton der Knappen zu knacken.
Stattdessen näherte sich Königsblau mit Konterangriffen der Entscheidung an. Uchida lief im spitzen Winkel frei auf Ulreich zu, scheiterte aber an einem Reflex des Torhüters (75.). Kurz darauf machte Jones alles klar. Der Sechser donnerte das Spielgerät aus gut 25 Metern aus halblinker Position staubtrocken und humorlos präzise ins linke Eck zum 3:0 (79.). Nun waren die Würfel gefallen und auch vom VfB kamen kaum noch Akzente. Stattdessen schraubten die Gelsenkirchener den Spielstand beinahe noch auf 4:0. Boateng köpfte eine Farfan-Flanke aber nur an den Pfosten (82.). Danach spielten die Königsblauen den Sieg sicher runter.
Für Schalke geht es am Dienstag (20.30 Uhr) im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Hoffenheim. In der Bundesliga sind die Knappen am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Mönchengladbach gefordert. Stuttgart hat zeitgleich Heimrecht gegen Hannover 96.