Steaua-Trainer Laurentiu Reghecampf veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Basel dreimal: Für Georgievski, Pintilii und Stanciu kamen Prepelita, Neagu, und Chipciu zum Zug.
Sein Gegenüber Jens Keller musste gegenüber dem 3:3 in Frankfurt sowohl auf Hildebrand (Hüftprellung) als auch auf Boateng (Knieprobleme) und zunächst auch Draxler (Grippe, Bank) verzichten. Insgesamt hatte der Schalke-Coach fünf Neue an Bord: Fährmann hütete das Tor, das Quartett Santana (für Matip), Neustädter, Fuchs und Szalai rückte ebenfalls neu ins Team, Aogo für Kolasinac aus dem Mittelfeld wieder nach links hinten.
Bei ungemütlichen äußeren Bedingungen - Temperaturen um den Gefrierpunkt und leichtem Schnellfall - spielte sich das Geschehen bei mäßigem Tempo zu Beginn ausschließlich im Mittelfeld ab. Steaua zeigte mit Kurzpassspiel, meist initiiert von Kapitän Bourceanu, die besseren Ansätze. Schalke agierte zunächst abwartend, verstand es, die Räume ganz eng zu machen und ließ den Gegner gar nicht erst ins eigene letzte Drittel vorstoßen.
Nach zehn Minuten löste sich die Keller-Elf aus der Defensive, erkämpfte sich mehr Spielanteile. Die erste Möglichkeit hatte aber Bukarest, als Bourceanus langer Pass Piovaccari erreicht, dessen Heber gegen den viel zu weit vor dem Tor stehenden Fährmann aber völlig misslang (19.).
Das Tempo blieb weiter überschaubar, bei stärker einsetzendem Schneetreiben übernahmen die Königsblauen immer mehr das Kommando, kombinierten sich immer wieder vor das gegnerische Tor. Es fehlte aber die letzte Konsequenz (Neustädter, 24., Farfan, 29.).
Was war mit den Reghecampf-Schützlingen? Deren Offensivgeist ließ zu Wünschen übrig, auch weil die Schalker Abwehrkette meist sicher stand. Aber ein Standard brachte den Hochkaräter schlechthin, als Piovaccari Fährmann mit einem Seitfallzieher zu einer Glanztat zwang (31.).
Auf der Gegenseite jubelte dann S04! Farfan hatte glänzend vorbereitet, der Ball aber nach Meinung des Assistenten bei seinem Rückpass schon die Torauslinie überschritten - Neustädters Treffer zählte nicht (33.). Dies blieb die letzte nennenswerte Aktion vor dem Kabinengang.
Spielbericht
Bukarest startete den zweiten Abschnitt mit Varela für Neagu. Schalke dominierte das Geschehen, ließ es aber nach wie vor nach guten Ansätzen vor dem gegnerischen Tor an Präzision und Durchschlagskraft fehlen, auch weil Szalai im Zentrum gegen Bardos auf verlorenem Posten stand.
Steauas Angriffsaktionen hatten Seltenheitswert, waren aber zielgerichteter: Glück für S04, dass Prepelita und Popa halbrechts frei vor Fährmann zu unentschlossen agierten (59.). Auf der anderen Seite hatten Höwedes und Jones ihr Visier per Kopf nicht richtig eingestellt (62., 64.) - Steaua-Keeper Tatarusanu wartete weiter auf seine erste ernsthafte Prüfung.
Bukarest wurde nun stärker. Die Königsblauen atmeten durch, als es nach Luftduell zwischen Fährmann und Piovaccari keinen Elfmeter gab und Szukala nach der folgenden Ecke drüberschoss (70.). Draxler kam (73.), konnte aber nur wenige Akzente setzen. Die Rumänen standen dicht vor dem 1:0, als Tanases Freistoß den Pfosten streichelte (76.) und der eingewechselte Stanciu, der halbrechts durchgebrochen war, an Fährmann scheiterte (84.).
Aufregung dann bei den Gästen, als Szalai nach Draxlers Querpass nach Duell mit Gardos Elfmeter reklamierte, den Referee Nijhuis aber auch hier verwehrte (87.). Aber auch das Glück blieb dem Bundesligisten hold, als Piovaccari vollkommen frei nach Tanases Flanke aus sieben Metern Fährmann in die Arme köpfte (90.).
Steaua empfängt in der Liga am Samstag Petrolul Ploiesti, Schalke hat ebenfalls samstags (18.30 Uhr) den VfB Stuttgart zu Gast. In der Champions League schlägt Bukarest seine Zelte am Mittwoch, den 11. Dezember (20.45 Uhr), beim FC Chelsea auf, Schalke erwartet zeitgleich den FC Basel und muss im direkten Duell gegen die Schweizer gewinnen, um weiterzukommen.