Personal: Nach dem 4:0-Sieg auf Mallorca änderte Huub Stevens seine Mannschaft auf drei Positionen: Die angeschlagenen Thon und Wilmots sowie van Hoogdalem mussten raus, der genesene Möller sowie Kmetsch und Nemec rückten in die Startelf. Der neue "Löwen"-Trainer Peter Pacult verzichtete nach der Derby-Pleite auf Greilich, Häßler, Schroth, Agostino sowie die verletzten Zelic und Riseth, brachte dafür Votava, Ehlers, Cerny, Tapalovic, Pürk und Dheedene.
Der 10. Spieltag auf einen Blick
Taktik: Stevens blieb der auf Mallorca ausgetüftelten Viererkette treu, in der Waldoch und Matellan zentral gegen Pürk verteidigten. Hinter Sand als einzige Spitze genoss Möller alle Freiheiten, auf den Außen flankiert von Asamoah (rechts) und Vermant. München agierte mit dem gleichen Offensiv-System, Pürk als zentrale Spitze, auf den Außen die Angreifer Bierofka und Borimirov, Weissenberger als Spielgestalter. In der Abwehr spielte Votava einen Libero hinter den Deckern Ehlers, Hoffmann und Dheedene, die gegen Vermant, Sand und Asamoah mit fester Zuordnung verteidigten.
Analyse: Schalke dominierte eine Stunde lang das Geschehen nach Belieben, weil Waldoch und Matellan hinten keine Fehler machten, Kmetsch Weissenberger ausschaltete und Möller sowie Sand als Anspielstationen und Ideengeber nie ausgeschaltet wurden. Einzig Bierofka zeigte bei den Gästen von Beginn an eine respektable Leistung. Schalke hätte deutlicher führen können als 1:0, wobei der ansonsten starke 1860- Schlussmann Jentzsch nach einem Kopfball von Sand unglücklich ins eigene Tor klärte. Nach 60 Minuten dominierte München, weil Möller aus- und auf der Gegenseite die starken Häßler und Agostino eingewechselt wurden. Reck parierte jedoch bei den Chancen der Gäste, während die zunehmend kraftloseren Schalker ihre Konter so schlecht vortrugen, dass keine Gefahr mehr entstand.
Fazit: Ein verdienter Arbeitssieg für Schalke, München bot zu spät konstruktives Offensivspiel.
Von Jean-Julien Beer, Martin Messerer und Stephan von Nocks