Patrick Rakovksy (22) und Thorsten Kirschbaum (28) mögen jünger sein und vielleicht die schnelleren Reflexe haben, doch in Sachen Ausstrahlung macht Schäfer (36) keiner etwas vor. Dabei ist der älteste Spieler der 2. Liga kein unterkühlter Ruhepol, sondern vielmehr ein Heißsporn: Im Training schimpft der Routinier über jedes Gegentor, im Spiel scheut der 1,90-Meter-Mann keine Diskussion. "Mit dem Verlieren habe ich so meine Probleme", räumt Schäfer ein. Seine Vorgesetzten begeistert aber gerade dieser Umstand: "Er hat einen unglaublichen Biss und Willen. Das imponiert mir", sagt Trainer René Weiler. "Er ist als Typ ungeheuer wichtig", meint Sportvorstand Andreas Bornemann.
Der Typ Schäfer verleiht der FCN-Defensive Stabilität. Doch nicht nur diese "Soft Skills", sondern auch die nackten Zahlen sprechen bislang für ihn: Mit einem kicker-Notenschnitt von 2,83 in sieben Partien hat er klar die Nase vor den Kontrahenten Kirschbaum (zwölf Spiele, 3,92) und Rakovsky (ein Einsatz, 4,0).
"Ich fühle mich topfit", sagt Schäfer, der als Stammkraft in die Rest-Rückrunde gehen wird. Und im Sommer? Ein Rücktritt vom Rücktritt ist möglich - seit November laufen lose Gespräche zwischen Torwächter und Club. "Wir sehen das beide völlig entspannt", so Bornemann.
Im Vordergrund steht zunächst das sportliche Abschneiden: Nürnberg rangiert auf Rang drei und möchte den Relegationsaufstiegsplatz in den verbleibenden 15 Spielen mindestens verteidigen. Der Vorsprung auf St. Pauli beträgt drei Punkte, der Rückstand auf Freiburg fünf Zähler. Klar, dass die Franken einen Sieg beim Jahresauftakt am 6. Februar (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim TSV 1860 München anstreben. Mit einem Raphael Schäfer zwischen den Pfosten.