Sandhausens Coach Hans-Jürgen Boysen tauschte nach der 1:3-Niederlage bei Union auf zwei Positionen, brachte Ulm und Fießer für Yun und Morena.
St. Paulis Trainer Michael Frontzeck musste nach 0:0-Remis gegen Cottbus auf Bartels verzichten (5. Gelbe), Thy kam so zu einem Einsatz von Beginn an.
Der FC St. Pauli erwischte in Sandhausen einen rabenschwarzen Tag. Bereits nach drei Minuten lagen die Hamburger nach einem Kopfball von SVS-Kapitän Löning mit 0:1 zurück – es war nur der Auftakt von ersten 45 Minuten, die den Verantwortlichen der Kiez-Kicker noch zahlreiche weitere Sorgen bereiten sollte. Bei den Gastgebern sollte alles klappen, bei den Gästen ging in der Folge rein gar nichts zusammen. Mit der Führung im Rücken setzte der SVS fortan auf Konter, St. Pauli hatte nun mehr Ballbesitz, war mit dem Spielaufbau aber über weite Strecken überfordert und offenbarte immer wieder riesige Lücken in der eigenen Abwehr.
Der 21. Spieltag
Der Finne Mäkelä besaß gleich zweimal die Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen (20., 22.). Das besorgte schließlich Ulm per Strafstoß. Wooten hatte zuvor Schachten schwindelig gespielt, der hilflose Linksverteidiger wusste sich nur mit einer Grätsche zu wehren, die Referee Benjamin Brand mit einem Elfmeterpfiff ahndete (29.). Das Desaster für die Norddeutschen nahm nun Formen an. Michael Frontzeck stellte zwar früh um, brachte mit Kringe und Ebbers noch im ersten Durchgang zwei neue Akteure (36.), die dann aber eben auf dem Rasen Zeugen des dritten Gegentores wurden. Tschauner ließ einen Schauerte-Aufsetzer nach vorne prallen, Löning war zur Stelle und staubte zum 3:0-Pausenstand ab (39.).
Auch nach dem Seitenwechsel war Besserung nicht in Sicht. Im Gegenteil! Sandhausen drückte sofort auf das 4:0. Zunächst konnte das Tschauner gegen Mäkelä zwar noch verhindern (47.), war wenig später aber machtlos. Von Wooten perfekt freigespielt staubte der Finne locker ab, erzielte den ersten Treffer für sein neues Team (49.).
Damit war den Hanseaten der Zahn endgültig gezogen. Sandhausen gönnte den Gästen in der Folge etwas Platz, verteidigte den klaren Vorsprung bis zum Ende der Partie und gönnte dabei den Hamburgern auch den Ehrentreffer. Der eingewechselte Morena, einst Kapitän der Hamburger, foulte seinen ehemaligen Mitspieler Bruns. Kringe besorgte per Strafstoß das 1:4 (74.). Mehr war an diesem gebrauchten Tag nicht mehr drin. Die Partie war längst entschieden, die Luft draußen. Zumindest Mäkelä probierte es nochmal, schob knapp rechts vorbei (85.), auch Achenbach durfte sich versuchen, verzog freistehend (90. +1). Dann war die Lehrstunde für St. Pauli beendet.
Sandhausen gastiert kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Dresden, misst sich dort gegen einen direkten Konkurrenten im Tabellenkeller. St. Pauli empfängt am Montag (20.15 Uhr) den FC aus Köln.