Bundesliga

Kein Zurück bei Werder Bremen: Lamine Sané erpresst seinen Wechsel

Streik des Noch-Bremers hat augenscheinlich Erfolg

Sané erpresst seinen Wechsel

Wohl der letzte Auftritt bei einem Werder-Spiel: Lamine Sané beim 2:4 in München.

Wohl der letzte Auftritt bei einem Werder-Spiel: Lamine Sané beim 2:4 in München. imago

Der Innenverteidiger, erklärte Manager Frank Baumann, habe am Donnerstag und Freitag nach überstandener Erkrankung unentschuldigt gefehlt - offenbar, um seinen Klubwechsel noch in dieser Transferperiode voranzutreiben. Eine Masche, mit welcher der 29-Jährige ganz augenscheinlich Erfolg hat.

"Wir haben mit ihm und seinem Berater besprochen, dass es für beide Seiten das Beste ist, wenn wir bis Mittwoch eine Lösung finden", so Baumann. "Einen Spieler, der sein individuelles Interesse über das der Mannschaft stellt und sich mit unseren Zielen nicht identifiziert, wollen wir dann auch nicht mehr im Kader haben."

Einen Spieler, der sein individuelles Interesse über das der Mannschaft stellt und sich mit unseren Zielen nicht identifiziert, wollen wir dann auch nicht mehr im Kader haben.

Werder-Manager Frank Baumann

Was so formuliert wie ein konsequentes Handeln des Klubs klingt, ist nüchtern betrachtet ein weiteres Beispiel für die Ohnmacht der Vereine im Umgang mit Profis, die aus dem Ruder laufen. Wie sich nun zeigt, reifte in Sané aus Unzufriedenheit über seinen Reservistenstatus bereits seit längerem der Wechselwunsch. Werder wollte diesem eigentlich nicht stattgeben – bis der Spieler zum letzten Mittel griff. Sanés Streik ist dabei gleichermaßen verwerflich wie erfolgreich.

"Es gibt Interessenten für Lamine", bestätigt Baumann, der fest von einem bevorstehenden Transfer ausgeht. Eine Rückkehr in den Profikader, legt der Manager bereits fest, werde es für Sané auch dann nicht geben, wenn er bis Monatsende doch keinen neuen Arbeitgeber finden sollte.

Caldirola darf trotzdem gehen

Dass Werder den Routinier, dessen Vertrag im Sommer ohnehin ausgelaufen wäre, unter diesen Umständen ablösefrei abgeben muss, liegt auf der Hand. Einen Ersatz scheint Baumann zumindest schon fest im Auge zu haben. Ansonsten wäre seine Verhandlungsbereitschaft im Fall Luca Caldirola unerklärlich. Durch Sanés Ausfall ist der Italiener als Innenverteidiger Nummer drei objektiv betrachtet unentbehrlich, fehlte aber auch gegen Hertha im Kader – zu Gunsten von Neuzugang Marco Friedl. Ein deutliches Signal an Caldirola, der bei einem entsprechenden Angebot gehen kann, wie Baumann bestätigt. Gleichwertiger Ersatz wäre dann aber unabdingbar.

Thiemo Müller