2. Bundesliga

Runjaic-Aus war längst beschlossen - Ismaiks Visionen

Investor will 1860 weiter zu deutschem Spitzenklub machen

Runjaic-Aus war längst beschlossen - Ismaiks Visionen

Tatendrang bei den Löwen: 1860-Investor Hasan Ismaik handelte und leitet neue Maßnahmen ein.

Tatendrang bei den Löwen: 1860-Investor Hasan Ismaik handelte und leitet neue Maßnahmen ein. imago

"Wir haben als Aufsichtsrat seit längerem die sportliche Leistung unter die Lupe genommen und sind nach allen Überlegungen zur der Entscheidung gekommen, dass wir ihn beurlauben", sagte Ismaik auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz.

Übernehmen wird bis zur Winterpause erst einmal Vereins-Urgestein und U-23-Coach Daniel Bierofka, der auch in der Rückrunde unter einem neuen Coach Co-Trainer bleiben soll. Für Runjaics Nachfolge gebe es bereits eine Liste an "deutschen und internationalen" Kandidaten: "Bevor die Rückrunde beginnt, wird das feststehen."

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Der bisherige Geschäftsführer Thomas Eichin wurde vom Investor zudem entmachtet und öffentlich angezählt: "Seine Leistung ist noch nicht auf dem Niveau, das wir erwartet haben." Der 50-Jährige habe seine Wunschspieler bekommen und "einen Platz unter den ersten Zehn" versprochen, der fehlende Erfolg ärgert Ismaik: "Wir haben in der 2. Liga am meisten investiert, aber der sportliche Erfolg ist nicht vorhanden." Kommissarischer Geschäftsführer für Finanzen wird der Ismaik-Vertraute Anthony Power (50).

Übrigens wurde Runjaics Aus über Eichins Kopf hinweg entschieden. Nach kicker-Informationen läuft alles auf eine endgültige Trennung von Eichin hinaus.

Auch wenn wir gewonnen hätten, wäre sie getroffen worden. Man muss sich nur die Tabelle anschauen.

1860-Präsident Peter Cassalette

Die Entscheidung gegen Runjaic fiel bereits am Nachmittag vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:1) und war unabhängig vom Spielausgang, der Trainer erfuhr davon allerdings erst nach Spielschluss. "Auch wenn wir gewonnen hätten, wäre sie getroffen worden. Man muss sich nur die Tabelle anschauen. Wir sind mit anderen Erwartungen in die Saison gegangen und haben uns erhofft, dass wir einen anderen Platz einnehmen, als es der Fall ist", begründete Präsident Peter Cassalette: "Wir haben nicht gesehen, dass der Plan des Trainers uns dahin führt, wo wir gerne wären."

Laut Cassalette sei das Spiel beim SV Sandhausen in den Überlegungen entscheidend gegen Runjaic gewesen - am 6. November hatten die Sechziger beim SVS 2:3 verloren.

Ismaik investiert weiter - Visionen von ganz oben

Und das ist weiterhin, das machte Geldgeber Ismaik erneut klar, ganz oben: "Ich werde so lange dableiben, bis der Verein zu den stärksten Deutschlands gehört. Der Strukturierungsplan sieht vor, dass weiterhin Investitionen getätigt werden."

Die erste wird in eine Abfindung für Runjaic und in einen neuen Trainer fließen.

Patrick Kleinmann

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