Bundesliga

Rudy: "Jetzt muss endlich ein Dreier her"

Eine Million Euro Prämie - Gutes Comeback von Vogt

Rudy: "Jetzt muss endlich ein Dreier her"

Hofft auf Aufwind in der Bundesliga: Sebastian Rudy.

Hofft auf Aufwind in der Bundesliga: Sebastian Rudy. imago images

Oliver Baumann ordnete den Erfolg ganz oben ein ins Regal: "Das ist etwas Historisches", kommentierte Hoffenheims Nummer 1 den erstmaligen Einzug der TSG in eine europäische K.-o.-Runde, zudem als Tabellenerster, "wir sind alle froh, dass wir es geschafft haben." Mit dem 0:0 in Belgrad sicherten sich die Hoffenheimer den noch fehlenden Punkt, zudem eine Million Euro Prämie für den Gruppensieg und obendrein das Heimrecht im Rückspiel des Sechzehntelfinales, dass am 14. Dezember in Nyon ausgelost und am 18. und 25. Februar kommenden Jahres ausgetragen wird.

"In der ersten Hälfte haben wir es einerseits geschafft, den Druck von unserem Tor wegzuhalten und keine einzige Großchance zuzulassen. Aber auf der anderen Seite konnten wir uns selbst keine Großchancen erspielen. Wir waren ein wenig zu ungenau und zu fahrig im letzten Drittel", erkannte Trainer Sebastian Hoeneß, der zudem zwei seiner zuletzt an COVID-19 erkrankten Profis wichtige Spielpraxis verschaffen konnte. So kehrte Abwehrchef Kevin Vogt aufs Spielfeld zurück. Der 29-Jährige knüpfte nahtlos an die vor der Zwangspause gezeigten Leistungen an als zuverlässiger Dirigent der Defensive wie auch als sicherer Initiator in der Spieleröffnung. Glück benötigte er allerdings auch, dass der schottische Referee den schon Verwarnten nach einem weiteren taktischen Foul nicht kurz vor Schluss (84.) des Feldes verwies. Dennoch scheint Vogt gerüstet zu sein für sein Comeback auch in der Bundesliga am Montag gegen seinen Ex-Klub FC Augsburg.

Dagegen ist Munas Dabbur noch ein gutes Stück entfernt von seiner Vor-Corona-Form. Der Israeli war zwar aktiv und spielfreudig und verzeichnete auch den einzig nennenswerten Abschluss in der ersten Halbzeit, als er Belgrads Torhüter Milan Borjan zu einer ersten Parade nötigte. Ansonsten aber wirkte Dabbur fahrig und leistete sich viele Ungenauigkeiten und unnötige Abspielfehler. Zur Pause nahm ihn Hoeneß vom Feld. "In der zweiten Hälfte waren wir zielstrebiger, haben Torraumszenen erspielt, die aber nicht zum erhofften Erfolg geführt haben", so Hoeneß, "der Gruppensieg war das Hauptziel heute und das haben wir geschafft."

Erneut hatte der 38-Jährige Robert Skov als Offensivkraft auf der rechten Seite aufgeboten, zweimal scheiterte der Däne am starken Borjan (52., 78.). Auf Skovs mittlerweile angestammten linken Seite spielte nicht etwa Ryan Sessegnon, sondern überraschend Marco John, der zu seinem Profidebüt kam. Der 18-Jährige, der eigentlich in der Offensivzentrale zu Hause ist, machte seine Sache ordentlich, zeigte nur wenige Schwächen im Stellungsspiel auf der ungewohnten Position und konnte zumindest in der Startphase gute Flanken vor des Gegners Tor schlagen.

"Ein Risiko sind wir zum Schluss nicht mehr eingegangen. So haben wir am Ende die Null über die Bühne gebracht, damit wir als Erster die Gruppe abschließen werden", bilanzierte Sebastian Rudy, der nun zur Aufholjagd auch in der Liga bläst: "Für die Bundesliga müssen wir die positiven Erlebnisse des Gruppensiegs mitnehmen, das muss Aufwind geben, jetzt muss endlich wieder ein Dreier her."

Michael Pfeifer

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