Bundesliga

Reis: "Vielleicht kommen die Bayern zum richtigen Zeitpunkt"

Schalkes leise Hoffnung nach Sieg gegen Mainz

Reis: "Vielleicht kommen die Bayern zum richtigen Zeitpunkt"

Er will mit Schalke nun den Tabellenführer ärgern: Coach Thomas Reis.

Er will mit Schalke nun den Tabellenführer ärgern: Coach Thomas Reis. imago images

In den vergangenen Jahren gab es immer mal wieder Spiele gegen den FC Bayern, vor denen die Schalker zumindest etwas Zuversicht schöpften. In der Vizemeistersaison 2017/18 zum Beispiel oder auch in ihren Europapokal-Jahren zuvor. Doch es ging meistens schief, manchmal sogar krachend.

Am 4. Dezember 2010 gewannen die Königsblauen um Torwart Manuel Neuer (kicker-Note 1) mit 2:0, es war das letzte Mal, dass die Gelsenkirchener eine Begegnung mit den Bayern ohne Gegentor überstanden. Seit Neuers Wechsel nach München im Sommer 2011 gab es keinen Sieg mehr, sondern 17 Niederlagen und dreimal ein 1:1. In diesen 20 Partien kassierten die Schalker 60 Gegentore, sie selbst erzielten lediglich sieben Treffer.

Am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) empfangen sie den Tabellenführer als Tabellenletzter. Klare Sache also? Vermutlich. Die Bayern haben keines ihrer vergangenen 27 Duelle mit einem Schlusslicht verloren (24 Siege, 3 Remis), die letzte Niederlage mussten sie 2007/08 in Cottbus hinnehmen (0:2). Die Schalker verloren die jüngsten acht Heimspiele gegen einen Tabellenführer allesamt. Und doch machen sie sich ein bisschen Hoffnung, wenn sie an das Samstagabendspiel denken.

"Wenn die Mannschaft alles investiert, kann sie konkurrenzfähig sein"

Beim 4:2-Coup seiner Bochumer im Februar dieses Jahres gegen den haushohen Favoriten hatte der damalige VfL-Trainer Thomas Reis mit seiner Mannschaft "den richtigen Zeitpunkt erwischt", nach dem 1:0-Sieg am Mittwoch gegen Mainz 05 will Schalkes neuer Coach versuchen zu "zeigen, dass die Bayern vielleicht wieder zum richtigen Zeitpunkt kommen", sagt Reis. Wobei nach Lage der Dinge natürlich auch schon ein Unentschieden ein "positives Ergebnis" wäre, mit dem sich der Aufsteiger gut "in die lange Pause verabschieden" könnte.

Mit dem 1:0 gegen Mainz haben sich die Schalker selbst bewiesen, dass sie doch noch Spiele gewinnen können. Und sie haben bekräftigt, dass unter Reis eine sportliche Weiterentwicklung stattfindet. "Wenn die Mannschaft alles investiert, kann sie konkurrenzfähig sein", sagt der Trainer.

Das Team kämpft, die Spieler stehen füreinander ein und agieren mit großer Leidenschaft - so wie Henning Matriciani in der Schlussphase gegen Mainz. Der Zweikampf des Innenverteidigers gegen Karim Onisiwo in der sechsten Minute der Nachspielzeit sei "sehr bezeichnend für das gesamte Spiel" gewesen, sagt Reis. Einen solchen Eifer müssen seine Profis auch gegen die Bayern an den Tag legen.

Steht Drexler in der Startelf?

Möglich, dass Dominick Drexler diesmal von Anfang an ran darf. Der Offensivspieler war beim 1:2 in Bremen eingewechselt worden (und erzielte noch den Anschlusstreffer), auch gegen Mainz kam er erst später dazu "und hat dazu beigetragen, dass wir den Sieg nach Hause bringen konnten", sagt Reis, der von der "Möglichkeit" spricht, Drexler am Samstag "von Anfang an" spielen zu lassen.

Marcin Kaminski und Ibrahima Cissé werden nicht zur Startelf gehören, es könnte aber gut sein, dass sie nach wochenlanger Verletzungspause ihr Kader-Comeback feiern. Für die anderen vier Langzeitverletzten kommt das letzte Spiel des Jahres zu früh: Sepp van den Berg, Thomas Ouwejan, Leo Greiml und Rodrigo Zalazar müssen sich bis 2023 gedulden.

Wieder zum Aufgebot wird Ralf Fährmann zählen. Der Ersatztorwart hat seine Zerrung überstanden. Justin Heekeren, der zuletzt Fährmanns Platz auf der Bank eingenommen hatte, wird am Freitag für die U 23 in der Regionalliga gegen Alemannia Aachen auflaufen.

Toni Lieto

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