In den ersten Minuten hatte der Jahn erkennbare Anlaufschwierigkeiten, was nicht von ungefähr kam: 19 Tage hatte Regensburg aufgrund von Coronafällen in der Mannschaft kein Spiel mehr bestritten. Mit Fürth ging es nun sofort gegen einen enorm spiel- und offensivstarken Gegner. "Es war klar, dass wir ein bisschen brauchen würden, um ein Gefühl für Räume, Abstände und Abstimmung zu bekommen", sagte SSV-Trainer Mersad Selimbegovic nach dem 1:2 bei "Sky". "Nach einer halben Stunde hat sich dann jeder besser zurechtgefunden."
Zu diesem Zeitpunkt lag Regensburg allerdings schon mit 0:1 zurück: Einen Schuss von Branimir Hrgota hatte Kapitän Benedikt Gimber unglücklich wie unhaltbar abgefälscht (13.). "Die Ecke entsteht unnötig, weil wir nicht gut kommuniziert haben, beim zweiten Ball hatten wir dann keine Ordnung, und sie haben das bestraft", kritisierte der Coach. In der Folge aber stemmten sich die Oberpfälzer dagegen, gingen hart in die Zweikämpfe, liefen früher an und verhinderten mit Rettungstaten von Torwart Alexander Meyer (36.) und Innenverteidiger Jan Elvedi (42.) einen höheren Rückstand.
Spielbericht
"Wir haben es gut gemacht, sind wieder über 120 Kilometer gelaufen. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Ich kann ihr keinen Vorwurf machen - außer, dass wir die Gegentore aus Standards kassiert haben. Das müssen wir abstellen", so Selimbegovic. War es beim 0:1 noch ein gegnerischer Eckstoß, wurde das 0:2 durch einen eigenen eingeleitet: Die Spielvereinigung konterte, Hrgota traf erneut (64.). "Wir müssen die Ecke besser reinkriegen und auch die Rest-Verteidigung muss noch besser passen", forderte Selimbegovic.
Wieder keine Punkte gegen den "Angstgegner"
Aber: Der Jahn fand eine postwendende Antwort, als Jann George einen der seltenen Abwehrfehler der Mittelfranken mit einem strammen Schuss zum 1:2 nutzte (67.). Es war allerdings auch das einzige mal an diesem Mittwochabend, dass Regensburg so etwas wie Durchschlagskraft entwickelte. Vorne fehlte es an Ideen, Kreativität und Tempo. Das belegen auch 8:17 Torschüsse und 2:7 Ecken. Dennoch sorgte der SSV für eine packende Schlussphase. "Fürth hat es verpasst, es zu beenden. Auf so etwas hatten wir gehofft, dass wir bis zum Ende eine Chance haben", so Selimbegovic.
Wir werden aufstehen und etwas holen!
Mersad Selimbegovic
Am Ende aber gab es gegen das Kleeblatt aber erneut nichts zu holen: Regensburg verlor die letzten fünf Spiele gegen Fürth allesamt (2:10 Tore). Das gilt es nun rasch aus den Köpfen zu bekommen, denn schon am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es für den Jahn auswärts bei den Würzburger Kickers weiter. "Wir werden alles dran setzten, dass wir da punkten", versprach Selimbegovic: "Wir werden aufstehen und etwas holen!"