Bundesliga

TSG HOffenheim | Rasiejewski-Nachfolge: Auch Mack redet mit

Hobra-Angestellter leitete einst selbst die Akademie

Rasiejewski-Nachfolge in Hoffenheim: Auch Mack redet mit

Die TSG Hoffenheim bestätigt, dass er bei der Suche nach einem neuen NLZ-Leiter "seine Expertise" einbringt: Dirk Mack (li.).

Die TSG Hoffenheim bestätigt, dass er bei der Suche nach einem neuen NLZ-Leiter "seine Expertise" einbringt: Dirk Mack (li.). imago images/Pressefoto Baumann

Wer hat das Sagen bei der TSG Hoffenheim? Seit jeher ist das, naturgemäß, Geldgeber Dietmar Hopp. Allerdings gab der Hauptanteilseigner der Spielbetriebs-GmbH, die die Lizenz für die Bundesliga hält, seine Stimmrechte im vergangenen Sommer an den e.V. zurück. So kehrten die Kraichgauer formal zurück in die Riege der 50+1-konformen Klubs. Hopp hält zwar nach wie vor 96 Prozent an der GmbH, der Verein vier - die Stimmenmehrheit aber liegt nach der Rückübertragung beim e.V.; 50+1 soll den Einfluss externer Investoren im deutschen Fußball begrenzen und sicherstellen, dass am Ende stets der Verein respektive dessen Mitglieder das letzte Wort haben.

In Hoffenheim war die Konstruktion bekanntlich schon immer speziell, ohne Hopps Finanzierung im dreistelligen Millionenbereich hätte es der Dorfklub kaum in die Bundesliga, ja zeitweise gar in die Champions League geschafft. 2015 hatte der Milliardär - anders als beispielsweise Martin Kind bei Hannover 96 - ähnlich wie Volkswagen beim VfL Wolfsburg und die Bayer AG in Leverkusen eine Sondergenehmigung der DFL erhalten nach entsprechend langer und erheblicher Förderung. Seither verfügte er - bis zur Stimmrechtsrückgabe vor kurzem - auch über mehrheitliches Stimmrecht. "Mir ging es nie um Macht", hatte Hopp in diesem Zuge erklärt.

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Ein Vorgang aus dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) erweckt nun den Eindruck, dass es allerdings nach wie vor der 83-Jährige ist, der den Daumen hebt oder eben senkt. Es geht dabei um die Regelung der Nachfolge von Jens Rasiejewski, der im Dezember als NLZ-Leiter freigestellt worden war. Bei der Auswahl des neuen Akademie-Bosses eine wichtige Rolle spielen soll nach kicker-Informationen Dirk Mack, von 2015 bis 2020 selbst NLZ-Leiter in Hoffenheim. Dabei ist Mack längst kein Angestellter der TSG mehr, sondern der Hobra. Jener Gesellschaft, mit der Hopp an Klubs in Brasilien (Barra Futebol Clube) und Portugal (Academico de Viseu) beteiligt ist.

Die Causa Rasiejewski wirft Fragen auf

Auf die Frage nach der konkreten Rolle Macks in der Rasiejewski-Nachbesetzung erklärt ein TSG-Sprecher: "Als ehemaliger NLZ-Leiter der TSG bringt er seine Expertise ein, in enger Abstimmung mit der Sportlichen Leitung (Rosen, Schwegler) und Jan Mayer (Alexander Rosen ist Sportgeschäftsführer, Pirmin Schwegler Direktor Profifußball, Jan Mayer Geschäftsführer u.a. für Unternehmensentwicklung, Anm. d. Red.), der ebenfalls in den Vorgang involviert ist. Die ersten Gespräche stehen demnächst an."

Allerdings sollen sich Mack und TSG-Sportgeschäftsführer Alexander Rosen dem Vernehmen nach eher skeptisch beäugen. Nicht zuletzt, weil Mack im vom Abstiegskampf geprägten Frühsommer 2023 als potenzieller Nachfolger Rosens galt, ehe dieser durchaus überraschend im Juli in die Geschäftsführung bestellt wurde.

Die Causa Rasiejewski wirft ohnehin die ein oder andere Frage auf. Denn bereits seit Sommer kursierten Gerüchte, wonach das Ende des 49-Jährigen im Kraichgau beschlossene Sache sei. Freigestellt aber wurde Rasiejewski erst am 12.Dezember, allerdings war er zuvor wochenlang kaum gesehen worden in der Akademie. Dass der Ex-Profi bereits von 2011 bis 2015 die Hoffenheimer U 17 trainiert hatte, könnte in möglichen arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen durchaus eine Rolle spielen. Bis Sommer 2024 läuft der Vertrag, noch steht Rasiejewski also auf der Payroll.

Benni Hofmann

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