Dass Jürgen Klopp gegen die Rangers verletzungsbedingt auf Alexander-Arnold, Matip und Luis Diaz verzichten musste, war vor der Partie im Ibrox Stadium klar. Zusätzlich saßen Salah, Thiago und Diogo Jota zunächst auf der Bank, was für Liverpool im Vergleich zur 2:3-Niederlage beim FC Arsenal sechs Änderungen in der Startelf und die Rückkehr zum 4-2-2-2 bedeutete.
Durch den Sieg Napolis über Ajax war in Gruppe A nur noch ein Ticket für das Achtelfinale zu vergeben, dieses dürfte der LFC durch den deutlichen Sieg für sich gesichert haben. Um den Dreier aus Glasgow zu entführen, musste sich der LFC aber zunächst ordentlich strecken - der Start in die Partie verlief überschaubar. Die Rangers traten vor heimischem Publikum engagiert auf und sorgten für die ersten Abschlüsse, Sakala sowie Kent zielten aber noch zu ungenau (5., 6.).
Roberto Firmino kontert Arfield
Von Liverpool kam in der Anfangsphase deutlich zu wenig, die Rangers quittierten das mit dem Führungstreffer. Jack bediente Arfield, der vor dem Strafraum viel zu viel Platz hatte und rechts unten einschoss (17.). Die euphorisierten Hausherren setzten den LFC nun noch mehr unter Druck, einen zu ungenauen Rückpass von Gomez konnte Colak aber nicht nutzen (22.).
Gruppenphase, 4. Spieltag
Die Klopp-Elf hatte somit Glück, das beinahe 2:0 war aber Warnung genug. Durch Carvalho kamen die Reds fortan gefährlicher vor das Tor von McGregor - und letztlich zum schnellen Ausgleich: Nach einer Ecke von Tsimikas setzte sich Roberto Firmino am ersten Pfosten gegen Tavernier durch und köpfte aus kurzer Distanz ein (24.). Sicherheit verlieh Liverpool dieser Treffer aber nicht wirklich, immer wieder leistete sich der klare Favorit einfache Ballverluste. Beinahe wurde das fehlerhafte Auftreten erneut bestraft worden, nach einer starken Aktion von Sakala konnte Konaté aber gerade noch den Schuss von Arfield blocken (43.).
Auch Darwin darf treffen
Klopp schien in der Pause die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet zu haben, denn der LFC kam deutlich druckvoller aus der Kabine. Zu Abschlüssen kam Liverpool zwar zunächst nicht, der erste Versuch aufs Tor brachte aber die Führung ein - und erneut traf Roberto Firmino: Gomez setzte den Brasilianer überragend zentral im Strafraum ein, McGregor bekam den Ball letztlich durch die Beine geschoben (55.).
Von diesem Treffer konnten sich die Rangers nicht mehr erholen, elf Minuten später sorgte Darwin für das 3:1: Freigespielt von Roberto Firmino, der kunstvoll mit der Hacke querlegte, traf der Uruguayer aus 16 Metern ins rechte untere Eck. Kurz darauf wechselte Klopp viermal, neben Robertson, der sein Comeback feierte, kamen auch Salah und Diogo Jota ins Spiel.
Elliott mit dem Schlusspunkt
Die Joker hatten wohl noch den Frust aus der Liga in den Beinen, denn die Rangers bekamen in der Folge ein Tor nach dem anderen eingeschenkt. Salah selbst sorgte innerhalb von fünf Minuten für einen lupenreinen Hattrick (76., 80., 81.) - das war zuvor noch keinem Spieler so schnell in der Königsklasse gelungen. Diogo Jota legte dabei alle drei Treffer Salahs auf - und auch beim siebten Treffer hatte der Portugiese seine Füße im Spiel: Elliott schoss einen Abpraller ein, nachdem Diogo Jota zuvor noch an McGregor gescheitert war.
Das Ibrox Stadium leerte sich von Gegentor zu Gegentor immer mehr, am Ende waren die Anhänger der Reds klar in der Überzahl. Der deutliche Sieg dürfte dem LFC Auftrieb für das anstehende Top-Spiel in der Liga geben, am Sonntag (17.30 Uhr) ist Manchester City zu Gast in Anfield. Die Glasgow Rangers müssen kurz zuvor um 13 Uhr beim FC Motherwell ran.