Bayer-Coach Xabi Alonso musste im Vergleich zu seinem 4:0-Premierensieg gegen den FC Schalke 04 seine Startelf aufgrund von Sperren verändern. Demirbay und Adli starteten für Andrich (Gelbsperre) sowie Frimpong (Gelb-Rot-Sperre). Dazu ersetzte Kossounou Tapsoba, der auf der Bank Platz nahm, in der Verteidigung.
Portos Trainer Sergio Conceicao wechselte gegenüber dem 2:0-Auswärtssieg beim SC Portimonense ebenfalls dreimal. Für Rodrigo Conceicao, Evanilson sowie Ex-Leverkusener Wendell (alle Bank) standen Joao Mario, Zaidu und Galeno von Beginn an auf dem Feld.
Galeno schockt Bayer früh
Im ersten Champions-League-Spiel als Trainer wurde Xabi Alonso direkt kalt erwischt. Einen weiten Ball von Torhüter Diogo Costa nahm Galeno perfekt mit, ließ Tah stehen und traf trocken zur frühen Gästeführung (6.). Leverkusen, das schon vor dem Gegentor das Spiel dominierte, war nun gefordert und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest.
Gruppe B - 4. SPieltag
Torgefahr strahlten sie gegen die engmaschige Porto-Defensive, die erstaunlich viel Platz auf den Außenbahnen ließ und im Zentrum extrem dicht stand, aber kaum aus. Erst durch das beherzte Nachsetzen von Bakker, bekam Leverkusener nach dem Eingriff des Video-Assistenten vom Punkt die große Chance auf den Ausgleich. Da Diogo Costa aber gegen Demirbay parierte (16.), rannte die Werkself weiterhin einem Rückstand hinterher - damit hielt der 23-Jährige Torhüter wie schon im Hinspiel einen Strafstoß.
Schicks Tor wird zurückgenommen
Der Schlussmann der Portugiesen sollte im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs noch einmal mit einer Parade im Mittelpunkt stehen - der 23-Jährige verhinderte den Ausgleich mit einer starken Fußabwehr gegen Bakker (34.). Eine Minute später war der Keeper dann aber auch geschlagen: Da Adli aber Schicks Arm anschoss, von dem die Kugel dann ins Netz flog, nahm Referee Kovacs das Tor folgerichtig zurück, sodass es mit dem 0:1 in die Kabinen ging.
Nach dem Wiederanpfiff sollte es für die Werkself noch bitterer werden. Erst warf sich mit Fabio Cardoso zum wiederholten Mal noch ein Porto-Spieler in den Schuss von Adli, den Diogo Costa wohl nicht mehr pariert hätte (49.), dann hatte Mehdi Taremi plötzlich auf der Gegenseite die große Chance zum 2:0. Nachdem Adli im eigenen Sechzehner zu ungestüm verteidigt hatte, entschied der Schiedsrichter in Absprache mit Video-Assistent Paolo Valeri anstelle von Freistoß auf Strafstoß, den der Angreifer mittig ins Tor setzte (53.).
Mehdi Taremi bleibt auch beim zweiten Strafstoß cool
Nur zehn Minuten später standen sich, nach einem leichten Kontakt von Kossounou und Galeno im Sechzehner der Hausherren, Mehdi Taremi und Hradecky erneut gegenüber. Wie schon beim ersten Elfmeter der Gäste hieß der Sieger Mehdi Taremi: Diesmal traf er mithilfe des linken Innenpfostens.
Trotz des 0:3 gaben die Gastgeber nicht auf und versuchten noch einen Treffer zu erzielen. Da Hudson-Odoi aber zu lange brauchte (68.), Schick aus aussichtsreicher Position vorbeischoss (73.) und Diaby am glänzend aufgelegten Diogo Costa scheiterte (81.), blieben die Hausherren torlos.
Leverkusen nun Gruppenletzter
Damit verlor Xabi Alonso nicht nur erstmals mit Leverkusen, sondern musste auch gleich bei seiner Königsklassen-Premiere als Coach eine Niederlage hinnehmen - Bayer rutschte dadurch auf den letzten Platz ab. Porto hingegen ist mit sechs Punkten ärgster Verfolger von Spitzenreiter Brügge, das durch das Remis gegen Atletico erstmals in der Vereinsgeschichte im Achtelfinale steht.
Bayer 04 Leverkusen ist am kommenden Samstag ab 15.30 Uhr zu Gast bei der Eintracht aus Frankfurt, während der FC Porto einen Tag später beim Anadia FC gastiert (16 Uhr).