Bundesliga

BVB: Kranker Ryerson wächst in München über sich hinaus

"Man wusste, es geht bei ihm vielleicht 60 Minuten gut"

"Pure Weltklasse": Kranker Ryerson wächst in München über sich hinaus

Er machte in München am Ende den Deckel drauf: Julian Ryerson.

Er machte in München am Ende den Deckel drauf: Julian Ryerson. imago images

Er ackerte und pflügte 90 Minuten unermüdlich über den Rasen der Münchner Allianz-Arena. 11,8 Kilometer spulte Julian Ryerson beim Dortmunder 2:0-Auswärtssieg ab. 21 Sprints legte der Norweger hin, brachte 85 Prozent seiner Pässe an den Mann und schoss in Minute 83 das vorentscheidende zweite Tor.

Eine Energieleistung, die sie dem Rechtsverteidiger beim BVB kaum zutrauen konnten. Nach der Partie sagte Ryerson Interviews ab, zu krank fühle er sich im Moment. "Julian ist unglaublich", erklärte der ebenfalls überragende Nico Schlotterbeck, der gemeinsam mit Mats Hummels im Zentrum alles abgeräumt hatte, am Ostersonntag auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal - und führte aus: "Wer Julian glaube ich noch vor dem Spiel in der Kabine gesehen hat, wusste, es geht heute vielleicht 60 Minuten gut, weil er schon sehr, sehr angeschlagen war, auch durch seine Entzündung."

Gesundheitlich nicht auf der Höhe kämpfte sich Ryerson durch die Partie, ließ sich keine Schwäche anmerken. Auch Alphonso Davies stellte er nahezu komplett kalt. "Julian macht sein Spiel. Er hält den Laden dicht, er macht viele Situationen für uns weg, er verteidigt oft auch mal Eins-gegen-Zwei", hob Schlotterbeck die Vorzüge seines rechten Verteidigers hervor.

"Den musst du erstmal so direkt mit der Innenseite nehmen"

Noch mehr Respekt rang ihm Ryersons Treffer zum 2:0 - sein viertes in dieser Bundesliga-Saison, sein erstes im laufenden Kalenderjahr - ab. "Technisch ist der Abschluss beim 2:0 für mich pure Weltklasse, weil den musst du erstmal so direkt mit der Innenseite nehmen", lobte Schlotterbeck.

Eine Entwicklung, die der Innenverteidiger schon länger verfolgt, schließlich stand er bereits gemeinsam mit Ryerson bei Union Berlin unter Vertrag. "Durch seine Arbeit, die er leistet, verdient er sich das - und ich freue mich für ihn", schloss der deutsche Nationalspieler.

Ryerson hat genau sieben Tage Zeit, um sich zu kurieren. Dann wartet der nächste Stresstest auf den 26-Jährigen. Für Tempo-Fußball ist in dieser Saison vor allem der VfB Stuttgart bekannt, der am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Signal-Iduna-Park gastiert. Dann peilen Ryerson und der BVB das nächste Ausrufezeichen an.

msc

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