Durch den wichtigen Heimsieg über Eintracht Frankfurt am Samstagabend (2:0) ist der 1. FC Köln bis auf zwei Punkte an Union Berlin herangerückt - die Eisernen haben allerdings das Nachholspiel am Mittwoch (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Mainz in der Hinterhand. Euphorie hat der zweite Sieg in dieser Saison vor eigenem Publikum bei Lukas Podolski noch nicht entfacht.
Der 38-Jährige sprach am Montag im Rahmen der von ihm gemeinsam mit Mats Hummels gegründeten "Baller League" von "ein bisschen Spielglück mit den Roten Karten". Die Frankfurter Niels Nkounkou und Tuta hatten jeweils nach der Pause Gelb-Rot gesehen. Ansonsten sah er "seinen" Effzeh "ganz ordentlich", aber keine "sehr, sehr gute Leistung".
Die restlichen Kölner Spiele im Februar
Das sei in der aktuellen Lage allerdings auch nicht entscheidend, wie Podolski hervorhob: "Man muss auch mal wegkommen von diesem 'Gut spielen' und 'Gute Leistung'. Am Ende zählen halt die Punkte - und die muss man jetzt sammeln." Die ganzen Diskussionen rund um das Kölner Angriffsspiel oder die Formationen von Timo Schultz seien unwichtig. "Ich glaube, die sollten jetzt auch mal aufhören. Es geht um Punkte und nicht darum, wie man spielt."
"Der einzige Faktor, der das Ganze so am Leben hält"
Am Kölner Anhang liege es laut Podolski nicht, dass der Tabellen-16. erst zwei von zehn Heimspielen gewann. "Ich glaube, die einzige Trumpfkarte sind die Fans", erklärte der Weltmeister von 2014: "Ich erinnere mich gerne an meine Zeit zurück, wo wir um den Abstieg gespielt haben - da ging es ganz anders am Geißbockheim und drumherum ab. Die letzten Jahre oder vor allem auch dieses Jahr sind die Fans, ist die Südkurve, der einzige Faktor, der das Ganze so am Leben hält."
Die Unterstützung "über 90 Minuten, egal wie das Ergebnis lautet", imponiert Podolski. Bleibenden Eindruck beim Profi von Gornik Zabrze hinterließ auch Senkrechtstarter Max Finkgräfe. Speziell das Frankfurt-Spiel ließ den Hype um den 19-Jährigen wachsen. "Ich habe schon vorher Qualität in ihm gesehen", stellt Podolski klar. Der Fokus auf die Jugend sei "vielleicht aus der Not geboren", doch definitiv der richtige Ansatz.
"... dann muss ja irgendwo der Fehler sein"
Es sei an der Zeit, "der Jugend eine Chance zu geben. Ich glaube, das ist man der Akademie und allen schuldig, weil daraus entstehen Spieler, die man irgendwann verkaufen kann oder die dann auch weiter Karriere machen können." Die Vergangenheit brachte auch Podolski ins Grübeln. "Wenn man vor ein paar Jahren U-19- oder U-17-Meister wird - und von den Spielern ist fast nichts zu sehen, dann muss ja irgendwo der Fehler sein." Wo genau, könne er aber auch nicht erklären.
Den Rückenwind der Fans müsse der Effzeh in der restlichen Saison vor allem in den Heimspielen nutzen, um den Klassenerhalt irgendwie zu realisieren: "Ich glaube, dann hat man schon vieles richtig gemacht." Die nächsten drei Kölner Heimgegner haben es allerdings in sich - nach formstarken Bremern (16. Februar) kommen Spitzenreiter Leverkusen (3. März) und RB Leipzig (15. März) nach Müngersdorf.