National Football League

NFL, Week 16: Rudolph rettet die Steelers-Weihnacht

NFL, Week 16: Pittsburghs Receiver Pickens nicht zu stoppen

Zauber und Dominanz gegen Cincinnati: Rudolph rettet die Steelers-Weihnacht

Beste Laune: Quarterback Mason Rudolph hat Werbung in eigener Sache gemacht und Pittsburgh zum klaren wie hochverdienten Sieg über Cincinnati geführt.

Beste Laune: Quarterback Mason Rudolph hat Werbung in eigener Sache gemacht und Pittsburgh zum klaren wie hochverdienten Sieg über Cincinnati geführt. Getty Images

Die größte Frage vor diesem vorweihnachtlichen AFC-North-Showdown war klar auf der Hand gelegen: Kann Mason Rudolph die abermals seit Monaten schwächelnde und kaum produzierende Steelers-Offense neu entfachen? Die eigentliche Nummer 3 im Kader hatte vor diesem Heimspiel in Week 16 das Vertrauen von Head Coach Mike Tomlin erhalten - auch weil Starter Kenny Pickett (Knöchelverletzung) weiterhin ausfiel und Backup Mitchell Trubisky zuletzt drei Spiele am Stück mit nur durchschnittlichen Leistungen verloren hatte. Darunter eben die beiden komplett in den Sand gesetzten Heimspiele gegen die absolut machbaren und schwachen Gegner Cardinals und Patriots.

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Denn schon Mitte des zweiten Quarters prangte ein deutliches 21:0 auf der Anzeigetafel. Was allen voran dem Anführer, der 2019 mal von Browns-Verteidiger Myles Garrett mit dem Helm geschlagen worden war, und einem seiner Zielspieler zu verdanken war.

Touchdown, Pick, Touchdown, Pick, Touchdown

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Denn direkt los ging es schon mit einem famosen 86-Yard-Touchdown-Pass von Rudolph auf Top-Receiver George Pickens - 7:0 nach erst wenigen Minuten. Es folgte eine Interception vom seit Wochen einspringenden Bengals-Spielmacher Jake Browning, der den verletzt komplett ausfallenden Star Joe Burrow mitunter glänzend vertreten hatte (sieben Total Touchdowns und nur zwei Interceptions bei den drei Siegen in Folge).

Doch damit bei weitem nicht genug: Rudolph sollte weiterhin vollends überzeugen und sein Team Anfang des zweiten Quarters über 80 Yards und zehn Spielzüge zum 14:0 führen. Receiver Calvin Austin besorgte hier mit einem Lauf über sieben Yards den zweiten Score, während sich Browning daraufhin gleich eine weitere Interception leistete - was wiederum Running Back Najee Harris kurz darauf in ohnehin starker Feldposition zu einem Rush über drei Yards aufkommen ließ. 21:0 stand es hier.

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Cincy riskierte daraufhin mehr, um selbst endlich aufs Scoreboard zu kommen. Das führte aber nur zum nächsten Turnover, dieses Mal bei einem schlecht ausgespielten Fourth-Down-Versuch zu einem "Turnover on downs". Und Pittsburgh? Machte bei nur noch knapp verbliebener Zeit das Beste draus: Rudolph fand den furios fangenden Pickens bei Third Down, ehe Chris Boswell aus 50 Yards mit Ablauf der Uhr das 24:0 herausschoss. So hoch hatte ein Steelers-Team zur Pause nicht mehr seit Week 4 im Jahr 2016 (!) geführt - damals 29:0.

Higgins stark, Pickens bärenstark

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Mit diesem komfortablen Vorsprung konnte es sich "Steel City" vor lautstarker Heimkulisse auch leisten, dass die ohne Star-Passempfänger Ja'Marr Chase (Schulter) angereisten Bengals direkt nach Wiederbeginn einen starken ersten Touchdown samt "two-point conversion" vollbrachten. Receiver Tee Higgins, der vergangene Woche beim 27:24-Verlängerungssieg über die Vikings schon groß aufgezaubert hatte, fing hier einen kurzen Pass und rannte letztlich an allen vorbei sowie über 80 Yards zum Touchdown. Ein kurzer "shuffle pass" folgte von Browning zum 8:24-Anschluss.

Vor allem, als nur Minuten später Quarterback Rudolph seinen kongenialen Partner Pickens fand. Schon wieder! Nach einem tollen Pass schüttelte der Receiver seinen Bewacher ab und sprintete über 66 Yards zum 31:8.

Play-off-Hoffnungen und "Rudolph, the Red-Nosed Reindeer"

Der Rest ist schnell erzählt: Die Offense rollte fortan nur noch auf Sparflamme, während die mal wieder vom auffälligen T.J. Watt (Tackles, QB-Hits und Sack) angeführte Steelers-Abwehr vor tosender Kulisse immer wieder starke Plays landete. Unter anderem noch eine weitere Interception vom an diesem Vorweihnachtstag insgesamt trotz einiger guter Plays enttäuschenden Bengals-Spielmacher Browning (335 Yards, ein TD, drei INT), der auch wenig Unterstützung von seinen Running Backs Joe Mixon (43 Yards) und Chase Brown (16 Yards) bekommen hatte. Lediglich Receiver Higgins stand mit richtig starken Werten da (140 Yards, TD).

George Pickens

Schoss den Vogel ab mit vielen unglaublich starken Aktionen: Steelers-Receiver George Pickens. Getty Images

Auf der anderen Seite skandierten die Anhängerschaft aus "Steel City" sogar mehrmals den Namen "Rudolph, Rudolph, Rudolph", was auf Social Media natürlich auch zu netten Vergleichen mit Weihnachtshelfer "Rudolph, the Red-Nosed Reindeer" einlud. Jedenfalls beschenkte Rudolph sein Team mit einer tollen Leistung mit 290 Yards, zwei Touchdowns, keinem Turnover und einem am Ende noch geistesgegenwärtig vermiedenen Safety nach Ausrutscher von Running Back Jaylen Warren. Der Spielmacher, der so gut abschnitt wie seit der 2021 in Rente gegangenen Legende "Big Ben" Roethlisberger keiner mehr, und Receiver Pickens (195 Yards, zwei TDs) sorgten für großen Jubel. Und dafür, dass der Stadion-DJ natürlich den passenden X-mas-Song "Rudolph, the Red-Nosed Reindeer" direkt nach Ablauf der Uhr im Stadion einspielte.

Tomlins famose Serie könnte weitergehen

Was aber vor allem zählte: Am Ende verbesserte sich Pittsburgh mit diesem klaren 34:11 über Rivale Cincinnati (8-7) auf 8-7, was nicht nur die Play-off-Chancen wieder steigen ließ - sondern zugleich auch die Wahrscheinlichkeit auf die Fortführung der famosen Mike-Tomlin-Serie. Der seit 2007 bei den Steelers aktive Cheftrainer und zweimalige Super-Bowl-Sieger, der selbst als Aktiver keine NFL-Karriere erlebt hatte (Receiver und Tight End auf High-School- und College-Niveau), hat schließlich noch nie eine Regular Season mit einer negativen Bilanz abgeschlossen.

Noch nie.

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